Pornos

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Pornos-Definition

Sex sells. Die meisten Menschen sprechen nur „hinter vorgehaltener Hand“ über Pornos. Dabei nehmen Sex-Filme in der modernen Gesellschaft einen überraschend hohen Stellenwert ein. Trotzdem spricht kaum jemand über sie. Obwohl Sex die sprichwörtlich schönste Nebensache der Welt ist. Was es mit Pornos auf sich hat, wie sie entstanden sind und warum es sie wohl immer geben wird – diese und andere spannende Fragen werden in diesem Artikel beantwortet.

Definition: Pornos

Pornos sind Sexfilme. Die Intention eines Sexfilms ist es stets, den Betrachter sexuell zu erregen. Der Begriff Porno leitet sich von „Pornografie“ ab.¹ Bei  Pornos handelt es sich um Sexfilme, die entweder reale Sexhandlungen oder fiktive sexualbezogene Begebenheiten aufzeigen. Darin ist zu sehen, wie Männer und Frauen miteinander Sex haben. Auch lesbische sowie homosexuelle Sexfilme gehören in diese Filmkategorie. Im Laufe der Zeit haben sich verschiedenste Arten von Pornos etabliert. Grundsätzlich unterscheidet man so genannte Soft-Pornos von Hardcore-Pornos. Erstere zeichnen sich eher durch erotische Szenen aus. Meist basieren sie auf einer bestimmten realen oder fiktiven Handlung. In Hardcore-Sexfilmen geht es vornehmlich um den puren Sex. Der Geschlechtsakt als solcher wird aus verschiedenen Blickwinkeln gefilmt. Die Story dahinter – sofern es eine gibt – ist eher banal.

Pornos – Herkunft und Geschichte

Der Begriff Pornografie² ist eine Wortschöpfung. Sie setzt sich aus zwei altgriechischen Begriffen zusammen und bedeutet übersetzt Hure bzw. Dirne (pòrne) und schreiben (gráphein). Pornografische Materialien sind so alt wie die Menschheit selbst. Höhlenmalereien aus der Steinzeit sowie Bildern und Zeichnungen in jahrtausendealten Dokumenten und Schriftstücken ist zu entnehmen, dass das Abbilden des Sex-Aktes schon immer von großer Bedeutung war. Antike Kupferstiche und Zeichnungen auf Tonscherben und Fliesen sprechen diesbezüglich ebenfalls eine deutliche Sprache.

Pornos – Darstellungsformen von Pornographie

In Pornofilmen werden die Geschlechtsteile der Pornodarsteller bei der Ausübung ihrer sexuellen Handlungen bewusst in den Fokus gerückt. Auch die charakteristischen menschlichen Geräusche sowie spezifische sexuelle Ausdrücke werden gezielt in Szene gesetzt. Die bekanntesten Darstellungsformen ³ der Pornografie sind unter anderem:

  • Filme, zum Beispiel Softpornos, Hardcore-Filme, Schwulen- und Lesbenfilme
  • Tonträger, zum Beispiel DVDs, Videos etc.
  • Internet, unter anderem in Foren, Chat-Rooms, Sex-Portalen, Fetisch-Plattformen
  • Texte, wie beispielsweise Bücher, Kurzgeschichten etc.
  • Fotografien
  • Statuen
  • Gemälde

 Pornos – Aktuelle Entwicklungen

Seitdem im Jahre 1940 die Fotografie erfunden wurde, erlebte die Pornografie einen rapiden Wandel. Zuvor mussten sich die Menschen noch mit Bildern, Kunstdrucken oder Schriften zufrieden geben, wenn sie sich pornografisches Material anschauen wollten. Erotische Fotos und Ablichtungen von Huren oder Tänzerinnen setzten hingegen völlig neue Maßstäbe. Insbesondere das bewegte Bild sowie weitere bahnbrechende Filmtechniken veränderten die Welt der Pornografie. Es etablierten sich die ersten Schmalspurfilme, Videos und später auch Kinofilme.

Weil die Themen Sex, Erotik und Pornografie insbesondere ab Mitte des 19. Jahrhunderts tabuisiert wurden, kamen findige Unternehmer in den 1960er Jahren auf die Idee, Pornokinos und so genannte Peep-Shows zu etablieren. Interessierte trafen sich, um dort allein oder in kleinem Kreise einschlägige Sexfilme anzuschauen. Seitdem es das Internet gibt, sind Pornofilme auch online abrufbar. Zudem bieten Foren, Sex-Chats, Video-Plattformen und Live-Sex-Portale für jeden Pornogeschmack die unterschiedlichsten Angebote.

Vom Softporno über Hardcore-Streifen – die Bandbreite ist riesig. Die Porno-Genres sind extrem vielfältig und reichen von klassischen Hetero-Sexfilmen über Schwulen- und Lesbenfilme bis hin zu Sado-Maso-Filmen und gewaltverherrlichenden Pornos. Filme, in denen perverse Handlungen oder Sex-Themen präsentiert werden, können heute überall bezogen und leicht konsumiert werden. Das Problem ist hierbei unter anderem, dass es auch Kindern und Jugendlichen einfach gemacht wird, mit Pornos in Berührung zu kommen. Die damit verbundenen Risiken haben es in sich.

Pornos – Die verschiedenen Arten

Softpornos sind seichte Sex-Filme, in denen die Akteure zwar sexuelle Handlungen vornehmen, in denen aber eine bestimmte Story im Fokus steht. Der erotische Aspekt ist hierbei von besonderer Bedeutung. Hardcore zielt einzig darauf ab, sexuelle Handlungen unterschiedlichster Art abzulichten und den Betrachter sexuell zu erregen. Beide Genres gliedern sich wiederum in verschiedene Kategorien, wie zum Beispiel:

  • BDSM
  • reife Frauen
  • Lesben- und Schwulenfilme
  • Transgenderfilme
  • Amateurfilme

 Pornos – Empirische Befunde

Es gibt zahlreiche Studien zum Thema Pornos. Der Schutz von Kindern und Jugendlichen genießt dabei höchste Priorität. Diesbezüglich liegt das Augenmerk in erster Linie darauf, Minderjährigen den Zugang zu entsprechenden Medien zu erschweren. So arbeitet nicht nur die Porno-Industrie mit Hochdruck daran, entsprechende Lösungen zu konzipieren. Insbesondere staatliche Behörden und Institutionen sind bestrebt, junge Menschen vor möglichen psychischen Schäden, die durch den Konsum von Pornos entstehen können, zu bewahren.

Ziel ist es, Kinder und Jugendliche vor einem möglichen sexuellen Missbrauch – in welcher Form auch immer – zu schützen. Doch die Kriminalstatistiken mit Blick auf Kindesmissbrauch geben nach wie vor Grund zur Sorge. Denn insbesondere in der virtuellen Welt gibt es immer wieder Schlupflöcher und Möglichkeiten für Kriminelle, die sich die Unbedarftheit und Unerfahrenheit von Kindern und Jugendlichen zu Nutze machen wollen. Ein Großteil der Studien zum Thema Pornografie befasst sich überdies mit dem Schutz der Frau. In der Vergangenheit wurde das weibliche Geschlecht in der Sex-Industrie vornehmlich als unterwürfig oder schwach dargestellt. Der Mann hingegen wird in Pornos häufig als der dominante Part präsentiert.

Grundsätzlich geht es in der Pornografie um die Durchführung sexueller Handlungen unterschiedlichster Art vor dem Hintergrund, den Zuschauer zu erregen. Es ist das rein Körperliche, das in Pornofilmen von Relevanz ist. Flirt, partnerschaftliche Interessen oder gar das Thema Familienplanung sind in der Pornografie gänzlich außen vor.

Durch die technischen Möglichkeiten, die das Internet bietet, sind auch gewaltverherrlichende Pornos auf dem Vormarsch. Diese gliedern sich ebenfalls in unterschiedliche Kategorien und reichen unter anderem von Hetero-Pornos über Schwulen- und Lesbenfilme bis hin zu Transgenderfilmen, Amateurfilmen und tierpornografischem Material.

Gefahren von  Pornos – Empirische Befunde

Die Risiken, die mit der Pornografie verbunden sind, können vielfältig sein. So besagen wissenschaftliche Untersuchungen, dass der übermäßige Konsum von Pornos das Animalische im Menschen hervorrufen und gegebenenfalls nachteilig beeinflussen kann. Experten behaupten, dass die Gefahr der so genannten Porno- oder Sex-Sucht in hohem Maße gegeben ist. Bei Kindern und Jugendlichen, die häufig mit Pornos in Berührung kommen, ist darüber hinaus die Gefahr einer psychischen Fehlentwicklung gegeben. Insgesamt, so heißt es, kann das allzu häufige Anschauen von Sex-Filmen die Hemmschwelle eines Menschen erheblich senken.

Nicht zuletzt bringt die Enttabuisierung der Sexualität gewisse Gefahren mit sich. In den 1950er Jahren sahen sich viele Menschen mit Blick auf das Ausleben ihrer körperlichen Gelüste in ihrer Freiheit beeinträchtigt. Denn damals schickte es sich nicht, über Sex und damit verbundene Themen zu sprechen. Die Entdeckung der Fotografie sowie die Erfindung des Internets haben dazu geführt, dass man in unserer Gesellschaft frank und frei mit Sexualität umgeht. Dabei besteht gerade in der Sexfilm-Industrie die Gefahr der Verrohung. Sowohl Erwachsene, als auch Jugendliche und Kinder sind von dieser Gefahr nicht ausgenommen.

Quellennachweise:

¹Polizei Bayern (o.J.): Pornografie. Online Verfügbar unter: https://www.polizei.bayern.de/kriminalitaet/internetkriminalitaet/straftaten-im-netz/002400/index.html#:~:text=Unter%20%E2%80%9EPornografie%E2%80%9C%20versteht%20man%20die,Darstellung%20eines%20fiktiven%20Geschehens%20erfassen. Zuletzt geprüft am 18.03.2022.

²dwds (o.J.): Pornografie. Online Verfügbar unter: https://www.dwds.de/wb/Pornografie, zuletzt geprüft am 18.03.2022.

³Daniel Hajok (o.J.):  Pornografie und andere explizite Darstellungen von Sexualität. Online Verfügbar unter: http://www.akjm.de/akjm/wp-content/uploads/2013/2013_Hajok_Pornografie_Sex_BPjM-Aktuell_4-2013.pdf, zuletzt geprüft am 18.03.2022.

VS Verl. für Sozialwissenschaften  (2010): Sexuelle Verwahrlosung. Online Verfügbar unter: https://www.fachportal-paedagogik.de/literatur/vollanzeige.html?FId=927209, zuletzt geprüft am 18.03.2022.

Anne Röttgerkamp (2018): Internet Pornografie – Zahlen, Statistiken, Fakten. Online Verfügbar unter: https://www.netzsieger.de/ratgeber/internet-pornografie-statistiken, zuletzt geprüft am 18.03.2022.

Martina Schuegraf, Angela Tillmann (2012): Pornografisierung von Gesellschaft. Perspektiven aus Theorie, Empirie und Praxis. Online Verfügbar unter: https://books.google.de/books?id=h_o-DwAAQBAJ&pg=PA177&lpg=PA177&dq=pornos,+empirische+befunde&source=bl&ots=nJ_OyHYAT6&sig=ACfU3U1MUUFWEEPCIGaF63XnhzTQVuXDGA&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiw7s2Hjsb2AhUyRfEDHY_rB8AQ6AF6BAgJEAM#v=onepage&q=pornos%2C%20empirische%20befunde&f=false, zuletzt geprüft am 18.03.2022.