No Nut November

Lesedauer: 6 Minuten
So hilfreich ist dieser Beitrag 0
Bewertung abgeben 0 Kundenbewertungen
No-Nut-November-01

Im Internet, vor allem in den sozialen Netzwerken, gibt es unzählige sogenannte Challenges. Dabei handelt es sich um mehr oder weniger sinnvolle Herausforderungen, welche sich die Teilnehmer stellen können. Eine von diesen Challenges ist seit mehr als zehn Jahren unter der Bezeichnung No Nut November bekannt. In diesem Artikel erklären wir, was es damit auf sich hat und ob es sich lohnt, sich das anzutun.

Definition: No Nut November

Der Begriff No Nut November, abgekürzt NNN, entstand ungefähr um 2010, bekam aber zunächst nur wenig Beachtung. Erst ab 2017 wurde die Challenge immer beliebter. Die Teilnehmer, in erster Linie Männer, wollen im November keinen Orgasmus haben, weder beim Sex mit einer Frau noch durch Masturbation.1

No Nut November: Bedeutung und Geschichte

Alexander Rhodes gründete 2010 die No-Fap-Bewegung. Fappen ist ein anderer Ausdruck für masturbieren. Er wollte damit der Pornosucht Einhalt gebieten und der natürlichen Sexualität einen größeren Raum geben. Enthaltsamkeit soll auch die Lust am Sex mit einer Partnerin fördern. Manche geben auch gesundheitliche Gründe für den No Nut November an, doch es gibt keine Hinweise und Studien, dass das wirklich zutrifft. Es gibt sogar Untersuchungen, die darauf hindeuten, dass regelmäßige Masturbation für ein gesundes Sexualleben förderlich ist.

Die Teilnehmer des No Nut November versagen sich einen Monat lang jeden Samenerguss. Damit ist nicht nur der Orgasmus bei der Masturbation gemeint, sondern auch jeder Sex. Selbst Eindringen ohne Samenerguss ist verboten. Das Ansehen von Pornos ist selbstverständlich ebenfalls nicht erlaubt.

Warum die Challenge im November stattfindet, ist nicht bekannt. Vermutlich wurde der Monat einfach willkürlich gewählt.

Destroy Dick December

Trends im Netz haben es an sich, dass sie einen Gegentrend erzeugen. Das war auch beim No Nut November der Fall. Die Antwort darauf ist der Destroy Dick December oder kurz DDD. Das Prinzip ist das genaue Gegenteil von No Nut November. Die Teilnehmer sollen im Dezember so häufig wie möglich einen Orgasmus haben. Manche halten sich an ein genaues Schema. Nach diesem haben sie am 1. Dezember einen Orgasmus, am 2. Dezember 2 Orgasmen und so fort bis sie schließlich am Silvestertag 31 Orgasmen haben. Es ist fraglich, ob da noch Kraft und Zeit für die Silvesterparty bleibt.2

Vorteile des No Nut November

Für Männer, die es gewohnt sind, sexuell aktiv zu sein, stellt der No Nut November fraglos eine Herausforderung dar. Eine Teilnahme lohnt sich, wenn der Interessent seine Willenskraft im No Nut November testen will. Es ist ein gutes Gefühl, wenn man einen ganzen Monat auf Sex verzichtet und die Challenge gemeistert hat. Die Herausforderung steigert das Selbstwertgefühl und man bekommt viel Lob von der Internetcommunity.

Positiv wirkt sich der No Nut November auf Menschen aus, die einen fast zwanghaften Trieb haben, zu masturbieren. Wenn sich diese einen Monat lang in Enthaltsamkeit üben, kann das der erste Schritt zu einem normalen Sexualleben sein.

Erfahrungsgemäß ist der Orgasmus nach einer längeren Enthaltsamkeit besonders intensiv. Positive Auswirkungen kann der No Nut November auch auf das Liebesleben haben. Zwar gehört Sex zu einer erfüllten Partnerschaft dazu, doch darf er nicht das ganze Leben bestimmen. Wenn Männer einen Monat lang keinen Sex haben, können Sie die Partnerin neu entdecken und längere Gespräche führen, anstatt sofort mit ihr zu schlafen.

Nachteile des No Nut November

Die No-Fap-Bewegung predigt Enthaltsamkeit beim Sex und der Masturbation und damit einen fragwürdigen Lebensentwurf. Es gibt keine ernstzunehmende Studie, die nachweist, dass Masturbation schädlich wäre. Vielmehr gehört regelmäßige Selbstbefriedigung zur normalen Sexualität. Wer einen Monat keinen Orgasmus hat, entwickelt sich hinterher keinesfalls zu einem besseren Liebhaber.

Die sexuelle Enthaltsamkeit hat zwar keine bekannten körperlichen Auswirkungen, kann aber sehr wohl die Psyche negativ beeinflussen. Sex und Masturbation gehören zu einem erfüllten Leben dazu. Steht das einen Monat lang nicht zur Verfügung, ist das für viele Menschen stressig. Oft leidet die Beziehung unter der schlechten Laune des Partners.

Männer, die sich der NNN-Challenge und der Community stark verbunden fühlen, haben häufig ein schlechtes Gewissen, wenn sie ständig an Sex denken und die Herausforderung nicht durchhalten. Die Gefühle gleichen dann den jungen Männern in früheren Jahren, denen man sagte, dass Masturbation eine Sünde sei. Diese Zeiten sind vorbei und sollen durch den No Nut November auch nicht wiederkommen.3

No Nut November: Tipps

Personen, die den No Nut November ausprobieren wollen und in einer Partnerschaft leben, sollten mit der Partnerin oder dem Partner über das Vorhaben sprechen. Das ist sehr wichtig, denn wenn der Mann plötzlich den Sex verweigert, kann das für die Partnerin sehr irritierend sein.

  • Singles und Männer in einer Partnerschaft machen sich am besten schon im Vorfeld darüber Gedanken, wie sie die 30 Tage meistern. Ein guter Plan gibt Sicherheit und hilft dabei, den Monat durchzustehen.
  • Während dieser Zeit dürfen keine Pornos angesehen werden. Am besten deshalb alle Videos auf eine externe Festplatte kopieren und diese an einem möglichst unzugänglichen Ort aufbewahren. Accounts von Pornowebseiten, wenn möglich kündigen oder pausieren, sollte das nicht möglich sein, zumindest das Lesezeichen entfernen. Dadurch ist die Versuchung geringer, sich Pornos anzusehen.
  • Durch den Verzicht auf Masturbation, Sex und Pornos ist viel mehr Zeit zur Verfügung und diese will sinnvoll genutzt werden. Wer in einer festen Beziehung lebt, kann Zeit mit dem geliebten Menschen verbringen und neue Aktivitäten zusammen entdecken.
  • Singles überlegen sich sinnvolle Beschäftigungen, die nichts mit Sex zu tun haben. Während dieser Zeit Moby Dick lesen, sich die vollständige Herr-der-Ringe-Trilogie noch einmal ansehen oder für den nächsten Marathon trainieren sind nur ein paar der vielen Möglichkeiten, wie sich die Zeit sinnvoll nutzen lässt.
  • Beim No Nut November ist der Kontakt mit Gleichgesinnten wichtig. Im Internet gibt es mehrere Foren, auf denen sich Personen, die den No Nut November betreiben, regelmäßig austauschen. Hier kann man über seine Erfahrungen berichten, bekommt kreative Ideen, wie man mit dem Frust umgeht und Lob, wenn es geschafft ist.

Eine vierwöchige Enthaltsamkeit ist schwer durchzuhalten. Zur Steigerung der Motivation hilft es, sich eine Belohnung nach der Zeit in Aussicht zu stellen. Es muss nicht gleich der Destroy Dick December sein.

Quellennachweise

1 Bedeutung Online: Was ist der „No Nut November“ (NNN)? Bedeutung auf deutsch, Übersetzung, Definition. Online verfügbar unter: https://www.bedeutungonline.de/was-ist-der-no-nut-november-bedeutung-auf-deutsch-uebersetzung-definition/, zuletzt geprüft am 02.03.2023

2 Jetzt.de: Nach dem „No Nut November“ kommt der „Destroy Dick December“. Online verfügbar unter: https://www.jetzt.de/sex/der-destroy-dick-december-als-reaktion-auf-die-no-fap-bewegung, zuletzt geprüft am 02.03.2023

3 Köpp, Philipp (2022): Über den gefährlichen No-Nut-November – und warum Selbstbefriedigung das Normalste (und manchmal Schönste) der Welt ist. Online verfügbar unter: https://www.esquire.de/news/gesellschaft/selbstbefriedigung-no-fap-no-nut-november-masturbation-maenner, zuletzt geprüft am 02.03.2023