Darkroom

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Darkroom-Definition

Die Bezeichnung „Darkroom“ kommt aus dem englischen und steht für Dunkelkammer. In einem Darkroom werden zwar keine Bilder entwickelt, dunkel ist es aber dennoch. Es handelt sich um einen sehr spärlich beleuchteten Raum in den unterschiedlichsten Etablissements, in dem Sexkontakte geknüpft und sexuelle Handlungen durchgeführt werden können. Darkrooms gibt es seit den 1990er Jahren in Europa, bekannt und häufig in Swingerclubs, zu finden.¹

Definition: Darkroom

Darkrooms finden sich in zahlreichen Etablissements. Vor allem in:

  • Diskotheken
  • Schwulenbars
  • heterosexuellen Swingerclubs
  • Saunen
  • Clubs allgemein

Die spärlich beleuchteten Räumlichkeiten verführen zu sexuellen Handlungen aller Art. Angefangen bei Küssen, bis hin zur Vollendung der Annäherung beim Sex. In Darkrooms ist es absolut dunkel, niemand hat eine Möglichkeit, die Beleuchtung, einzuschalten. Das Miteinander verläuft absolut anonym. Die Teilnehmer von erotischen Treffen in einem Darkroom sind spärlich oder gar nicht bekleidet. Es ist alles erlaubt, was Spaß macht. Dabei ist wichtig, dass ein „NEIN“ in jedem Fall akzeptiert wird. Je entspannter die Gruppe von Menschen in einem Darkroom ist, desto intensiver können sexuelle Handlungen ausgelebt werden. Bereits im 18. Jahrhundert gab es in London, in Molly Houses Hinterzimmer, die mit Betten ausgestattet waren, die an die heutigen Darkrooms erinnern. Die Darkrooms in Swinger- und Gayclubs können sehr komfortabel und luxuriös sein. Nicht selten werden Häppchen gereicht und Getränke ausgeschenkt. Darkrooms bieten Sinneserlebnisse der besonderen Art. Es können nicht nur fremde Körper im Dunkeln ertastet und liebkost werden, sondern auch Münder und andere Körperöffnungen. Nicht selten liegen kostenlose Kondome aus, damit die notwendige Hygiene gewährleistet ist.²

Prinzip von Darkrooms

Darkrooms haben nur ein Prinzip, sie sind so dunkel, wie ihr Name. Sie lassen erotischen Fantasien freien Lauf. Diese können im Dunkel ungehindert und unbeobachtet ausgelebt werden. Wer sich nackt oder halbnackt in einem Darkroom befindet, verliert alle Hemmungen. Das Licht schmeichelt jedem. Überflüssige Pfunde sind genauso wenig erkennbar, wie die ersten Falten oder graue Haare. Das einzige, was zählt, ist die gemeinsame Erotik und Sinnlichkeit. Dabei ist es ganz egal, wer welche sexuelle Orientierung hat. Darkrooms können in zahlreichen Großstädten besucht werden. Online kann man sich bereits vorab darüber informieren, wie viel der Eintritt kostet und welches Publikum dort verkehrt. Wer als Besucher in einen Darkroom gehen möchte, muss sich in einer Art Umkleidekabine erst einmal ausziehen und die Kleidung, samt den Habseligkeiten, in einen Spind einsperren. Dessous und Handtücher gehören zum Dresscode, andere Kleidungsstücke sind zumeist nicht erwünscht.³

Geschichte der Darkrooms

In Europa gibt es seit den 1990er Jahren Darkrooms, in der Homo-Szene von Amerika waren die spärlich beleuchteten Hinterzimmer bereits seit den 1970er Jahren beliebt. Die Besucher von Darkrooms müssen aber nicht zwangsläufig schwul sein. Swinger bevorzugen die dunklen Räume, in denen alles erlaubt ist, ebenfalls. Es ist in den Räumen keinesfalls stockfinster. Die Schatten und Schemen, die die Erotik anheizen, können durchaus erkannt werden. Aufgrund der freizügigen Gesellschaft, die sich in Darkrooms trifft, liegen überall Gratis-Kondome aus, die bei jedem sexuellen Kontakt verwendet werden müssen. Niemand möchte sich bei einem Besuch von einem Darkroom mit einer Geschlechtskrankheit infizieren. Die Betreiber von Clubs mit einem Darkroom achten peinlich genau auf Sauberkeit und Hygiene. Die ersten Vorläufer von den heutigen Darkrooms konnten in England, im 18. Jahrhundert gefunden werden. In den Räumen ist es nicht nur dunkel, sondern zumeist auch ziemlich leise. Das Hauptinteresse der Besucher liegt im sexuellen Bereich, niemand möchte Diskussionen führen. Darkrooms für Schwule und Lesben waren in Deutschland erst seit dem Jahr 1994 erlaubt. Während der Corona-Lockdowns waren auch Darkrooms geschlossen und die regelmäßigen Besucher sehr enttäuscht. Im Onlinezeitalter lassen sich Darkrooms nicht nur deutschlandweit online finden, sondern auch weltweit. Die Betreiber geben auf ihren Websites Auskunft über:

  • die Eintrittspreise
  • die Öffnungszeiten
  • den Dresscode
  • spezielle Events

Hinzu kommen dann noch Bewertungen von Gästen und häufig ein persönlicher Blog. Somit kann sich jeder bereits vor dem Besuch von einem Darkroom im Detail darüber informieren, was einen dort erwartet.

Verbot von Darkrooms

Der bestehende § 17 im Gastgewerbegesetz des Kantons Zürich (bestehend seit 1996) wurde ab 2006 für Darkrooms angewandt. Der Patentinhaber war verantwortlich für die „Aufrechterhaltung von Ordnung und Sitte im Betrieb“. Darkroombetreiber wurden nach dem § 17 zur Anzeige gebracht. Vor allem, wenn die Darkrooms außerhalb von Bordellen und heterosexuellen Swingerclubs betrieben wurden. Diese verfügten über eine Bewilligung zum Betreiben von einem Gewerbebetrieb. Der Eingang war daher in der Regel von der Gastwirtschaft getrennt. Bei den meisten Darkrooms handelte es sich um abgetrennte Räume, die zumeist nur durch die Gastwirtschaft betreten werden konnten. Um diese rechtlich in den § 17 integrieren zu können, wären Schließungen oder bauliche Veränderungen notwendig gewesen. Dieser Umstand führte zu öffentlichen Protesten, die in Zürich im Jahr 2007 im Rahmen der CSD durchgeführt wurden und von den Tagesmedien verfolgt wurden. Letztendlich siegten die Demonstranten und die Behörden wurden beauftragt, die schwelenden Konflikte, beizulegen. Eine akzeptable Lösung, die von beiden Seiten angenommen wurde, konnte gefunden werden. Die Besucher von Darkrooms müssen vor übertragbaren Krankheiten geschützt werden, hinzu kamen strenge Alterskontrollen an den Eingängen.

Darkroom – mögliche Gefahren

Die Gefahren in einem Darkroom sind in der Regel sehr gering. Selbst, wenn es in den Räumlichkeiten sehr dunkel ist und die Besucher spärlich bekleidet, ist niemand alleine. Würde ein Gast übergriffig werden, ist vielfältige Hilfe schnell zur Stelle. Flirts, Sex und andere erotische Spielchen sind erlaubt, aber nur, wenn beide Parteien diese wünschen. Niemand braucht sich nötigen, zu lassen. Die zahlreichen Kondome, die kostenlos ausliegen, sollten bereitwillig verwendet werden, damit Geschlechtskrankheiten nicht übertragen werden können. Anonymität wird in einem Darkroom großgeschrieben. Nachnamen und Adressen werden in einem Darkroom zumeist gar nicht erwähnt. Wer sich nach einem erotischen Event erneut treffen möchte, verabredet sich nicht privat, sondern zu einem bestimmten Zeitpunkt erneut wieder im Darkroom. In einem Lokal mit Darkroom ist in der Regel auch ein Duschbereich eingebaut. Dieser sollte regelmäßig genutzt werden, damit sich im Darkroom keine unangenehmen Gerüche breit machen. Vor Diebstählen braucht sich in einem Darkroom niemand, zu fürchten. In den meisten Clubs sind Spinde aufgestellt, in denen jeder Gast sein eigenes, abschließbares Fach erhält. Wichtig ist, dass man sich im Darkroom einen Nicknamen ausdenkt und sich unter diesem vorstellt. Die folgenden persönlichen Informationen gehen niemanden etwas an:

  • die private Rufnummer
  • der persönliche Vor- und Zuname
  • die Adresse
  • Informationen über den Arbeitgeber

und andere persönliche Details, die niemanden etwas angehen. In einem Darkroom zählt einfach nur die Freude an der Erotik. Diese kann am besten genossen werden, wenn der gesamte Ablauf anonym und diskret verläuft. Es sollte daher auch nicht der private PKW direkt vor dem Club geparkt werden. Die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder einem Taxi sind daher viel diskreter und unverfänglicher. Einige Clubs mit Darkroom verfügen nicht nur über einen umfangreichen Gastbereich, sondern auch über Gästezimmer. Wer ein ganz besonderes Wochenende oder Event erleben möchte, kann gleich in einem Club mit Darkroom übernachten. Alle notwendigen Informationen für den Besuch und eventuellen Buchungen können online recherchiert und zumeist auch gebucht werden. Vorabinformationen sind immer von Vorteil.

Quellennachweise:

¹ schreiblehrling.de: Die Wahrheit über Darkrooms. Online verfügbar: https://www.schreiblehrling.de/die-wahrheit-uber-darkrooms/, zuletzt geprüft am 20.06.2022

² bild.de: Regeln für den Darkroom. Online verfügbar: https://www.bild.de/unterhaltung/erotik/sex-fun/regeln-fuer-den-darkroom-29329084.bild.html, zuletzt geprüft am 20.06.2022

³ gay-reiseblog.de: Was ist ein Darkroom. Online verfügbar: https://www.gay-reiseblog.de/darkroom/, zuletzt geprüft am 20.06.2022

⁴ welt.de: Dinge, die sie im Darkroom besser lassen sollten. Online verfügbar: https://www.welt.de/vermischtes/article113957717/Dinge-die-Sie-im-Darkroom-besser-lassen-sollten.html, zuletzt geprüft am 20.06.2022

⁵ web.archive.org: Klarheit im Umgang mit Darkrooms. Online verfügbar: https://web.archive.org/web/20070929223201/http://www.nzz.ch/2007/05/10/zh/articleF64F5.html, zuletzt geprüft am 20.06.2022

⁶ gq-magazin.de: Der Darkroom Knigge. Online verfügbar: https://www.gq-magazin.de/leben-als-mann/beziehung/sex-kolumne-mimi-erhardt-regeln-im-darkroom, zuletzt geprüft am 20.06.2022