Animesex

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Animesex-Definition

Asien ist ein wirtschaftlich und kulturell aufstrebender Kontinent. Viele populärkulturelle Impulse kommen mittlerweile aus dem ostasiatischen Raum, vor allem aus Japan und China. Das betrifft auch die von dort stammende Film- und Comic-Kultur, die nicht unerheblich von den Manga geprägt ist. Fast zwangsläufig hat das auch Auswirkungen auf das Wesen der Pornographie. Animesex spielt in seiner filmischen Kombination von Erotikgeschichte und Comic dabei eine herausragende Rolle.

Definition: Animesex

Animesex meint die filmische Darstellung erotischer und pornographischer Inhalte im Stil asiatischer Manga-Comics. Er unterscheidet sich dadurch zum Einen vom unbewegten pornographischen Comic, der meist in Heftform angeboten wird, zum Anderen von klassischen Pornos mit Realdarstellern.

Herkunft & Entstehung des Begriffs Animesex

„Anime“ ist die Bezeichnung für ein Produkt der japanischen Trickfilm-Industrie. Dessen unbewegtes Pendant in Druckform ist das Manga-Comic. Dabei bedeutet der Begriff „Manga“ so viel wie „freies Bild“. „Hentai“ (japanisch „Abnormität“, „Perversion“) wird als Oberbegriff für die erotischen Darstellungen in Porno-Mangas und Animesex-Filmen verwendet.

In zeichnerischer Form hat Hentai eine lange Tradition. Erotische Abbildungen, darunter auch die sexuelle Interaktion von Frauen mit Kraken, tauchten wohl bereits seit dem 16. Jahrhundert in Japan auf Holzschnitten auf, wenngleich sie stets staatlicher Zensur ausgesetzt waren.

Ab Mitte des 20. Jahrhunderts entwickelte sich langsam die Form des modernen Manga-Pornos. 1973 wurde das Hentai-Magazin „Manga Bestseller“ (später „Manga Erotopia“) ein Pionier dieser Entwicklung im erotischen Gewerbe. In den 1980er Jahren gewann gegenüber dem realistisch orientierten Zeichenstil der Anfangszeit eine unrealistische Verniedlichung an Popularität. So entwickelte sich der Bishojo-Stil, der von Naoki Yamamoto maßgeblich geprägt wurde. Verniedlichte Idealdarstellungen junger Mädchen mit Stupsnasen und großen Brüsten beherrschten nun die Comic-Seiten. Hinzu kamen bald Lolicons mit kindhaft wirkenden Figuren in aufreizenden Posen. Ein stilistischer Vorreiter wurde dabei Azuma Hideos Comic „Cybele“ aus dem Jahr 1979.

Der Begriff „Anime“ für Animationsfilme tauchte erst in den 1960er Jahren in Japan auf und setzte sich dann langsam auch in der westlichen Welt durch. Er entstand als Verkürzung des Wortes Animeshon, das bereits für anspruchsvollere Animationskunst Verwendung gefunden hatte. Als erster Animesex-Film wird derzeit „Suzumi-bune“ von Hakusan Kimura bewertet. Der Streifen von 1932 wurde allerdings bereits vor seiner Fertigstellung von der Polizei beschlagnahmt und nie der Öffentlichkeit gezeigt. Als erster Film dieses Genres, der dem Publikum vorgeführt wurde, wird der „Lolita“-Anime von Wunderkid aus dem Jahr 1984 genannt. Zwischen fünf und zehn Prozent der japanischen Anime-Produktion gehört seitdem dem Hentai-Bereich an.

Wie wird Animesex ausgeübt?

In den meisten Fällen dienen Animesex-Filme der Betrachtung durch einzelne Konsumenten, die dadurch auch sexuell stimuliert werden können. Dazu ist ein Bildschirm nötig, wahlweise mit Internetzugang oder Verbindung zu einem DVD-Spieler bzw. Blu-ray-Player. Alternativ ist auch der Gang in ein Erotikkino möglich. Allerdings dient Animesex nicht nur Einzelnen, sondern bisweilen auch Paaren zum gemeinsamen Betrachten oder zur Stimulation. Auf der Erotik-Kontaktbörse poppen.de findet sich sogar die Kategorie „Paare, die auf Hentai / Manga-Pornos stehen“ und dabei nach Gleichgesinnten suchen.¹

Was muss man bei der Ausübung von Animesex beachten?

In Japan herrscht ein anderes Verhältnis zur Nacktheit als in der westlichen Zivilisation. Auch in Alltagsserien können Nacktszenen vorkommen, selbst von Kindern, zum Beispiel im Badehaus. Pornographie ist in Japan grundsätzlich verboten. Dennoch existiert dort eine breite Porno-Industrie. Das hat damit zu tun, dass die Pornographie-Definition nicht eindeutig festgelegt ist. So dürfen in westlichen Augen als pornographisch bewertete Erzeugnisse in Japan als Erotika dennoch gehandelt werden. In der Praxis werden die Grenzen der gesetzlichen Vorgaben immer wieder ausgetestet.

Sofern Animesex-Darstellungen pornographischer Natur sind, unterliegen sie in Deutschland den gesetzlichen Jugendschutzbestimmungen. Das heißt, sie dürfen Minderjährigen nicht oder nur unter Beachtung der Altersfreigabe zugänglich gemacht werden. Problematisch sind zudem Inhalte, die als gewaltverherrlichend oder kinderpornographisch gedeutet werden könnten. Gerade die kindhaften Figuren der Lolicons könnten im Zusammenhang mit der Darstellung pornographischer Akte in dieser Hinsicht als grenzüberschreitend in Richtung Kinderpornographie gewertet werden. Das hat strafrechtliche Relevanz.

Es kam in der Vergangenheit zu Kritik, dass Hentai-Comics in öffentlichen Buchhandlungen zu erwerben sind.² Ähnliche Kritik gab es hinsichtlich des Einbaus von Hentai-Elementen in Anime-Computerspiele.³

In Manga-Foren wird intensiv über den Jugendschutz bezüglich Hentai-Comics diskutiert.

Wo und wie kann Animesex praktiziert werden?

Da Animesex vor allem auf der visuellen Betrachtung der animierten Szenen beruht, ist das Vorhandensein eines Bildschirms die Voraussetzung dafür. Die Filme können über pornographische Online-Portale, DVDs und Blu-rays auf dem Rechner, Tablet, Smartphone oder Fernseher betrachtet werden. Neben dem Genuss auf dem heimischen Bildschirm besteht die Möglichkeit, Hentai-Filme in Erotikkinos zu betrachten. Manche dieser Kinos verfügen über Videokabinen mit persönlicher Wahl der Programme, unter denen sich auch Hentai-Filme befinden. Da es in solchen Kino bisweilen Paarkabinen oder Glory Holes gibt, ist es somit auch möglich, die Filme gemeinsam zu betrachten und dies eventuell mit gegenseitigen sexuellen Handlungen zu verbinden.
Zudem existieren seit Tenshitachi no Gogo von 1985 auch Animesex-Computerspiele, so genannte „Eroge“, die allein oder in Gruppen gespielt werden können.
In spezifischen Foren tauschen sich Fans der Szene miteinander aus.

Vergleich von realem Sex mit Animesex unter psychologischen Aspekten

Der Konsum von Pornographie unterscheidet sich von realem Sex dadurch, dass nicht die unmittelbare sexuelle Aktion mit einem Partner im Vordergrund steht, sondern die visuelle Stimulation. Die Stimulation kann zu sexuellen Handlungen führen, sei es in Form von Masturbation, sei es als Vorbereitung für den Geschlechtsakt mit einem Partner.

Animsex unterscheidet sich indes von klassischen Pornofilmen. Animesex-Filme sind noch weiter von der Realität der Sexualität entrückt, bilden somit eine noch ausgeprägtere Projektionsfläche für sexuelle Phantasien. Die Akteure verfügen über idealisierte Körper, sie können sich in übermenschlicher Weise bewegen, verfügen über keine Makel, die der reale Mensch zwangsläufig aufweist. In einem Animesex-Film können zudem spezifische Fetische sehr viel einfacher transportiert werden. So verstärkt die Künstlichkeit der Animesex-Darstellung den fetischistischen Effekt. Es kann also eine Idealkomposition geschaffen werden, die die Darstellungsmöglichkeiten des Realfilms übertrifft.

Die Gefahr von Animesex ist eine noch größere Vereinzelung der Sex-Konsumenten, indem sie sich noch weiter als bei der klassischen Pornographie der Realität entfremden. Sie tauchen dann möglichenfalls ganz in animierte Welten ab, was es erschweren könnte, in der realen Welt einen Partner zu finden, der dem eigenen Anspruchsprofil entsprechen kann.

Arten von Animesex

Anfänglich war Animesex stark mit klassischen Horror-Elementen verbunden, so dem Tentakelsex, in dem junge Frauen von Kraken gewaltsam penetriert werden. Auch der sado-masochistische Bereich spielte eine wichtige Rolle. Mittlerweile hat sich sehr vielfältiges Spektrum an Animesex-Produktionen gebildet, die als „Free Animesex“ auch im Internet auf diversen Pornofilm-Plattformen kostenlos erhältlich sind.

Animesex 3D meint dreidimensional gestaltete Hentai-Filme. Die Figuren wirken plastisch, menschenähnlicher. Sie orientieren sich an der Ästhetik moderner Computerspiele.

Ahegao zeigt den Gesichtsausdruck der Verzückung angesichts sexueller Ekstase. Dabei schielen die Augen oft, der Mund ist geöffnet, die Zunge hängt heraus.

Bakunyu präsentiert Frauen mit übergroßen Brüsten.

Bara bietet homoerotische Szenen, bei denen sehr maskuline Männerdarstellungen dominieren. Die Figuren sind in der Regel stark muskulös, bärtig und behaart.

Futanari stellt vor allem Sex zwischen Transsexuellen und Hermaphroditen dar. Oder den Sex von Frauen mit Transsexuellen.

Lolicon sind aufreizende Darstellungen vorpubertärer Mädchen.

Omorashi stellt das erotische Empfinden durch eine volle Blase und deren Entleerung dar.

Shotacon sind erotisch konzipierte Darstellungen vorpubertärer Jungen.

Tentakelsex besteht aus der Darstellung der Kopulation von Frauen mit Tintenfischen oder anderen monströsen Kreaturen.

Yaoi zeigt homoerotische Szenen, in denen die Männer feminin oder androgyn wirken.

Quellennachweise:

¹ Poppen (o. J.): Paare, die auf Hentai / Manga-Pornos stehen. Online verfügbar unter: https://www.poppen.de/sexstellungen-und-sexuelle-vorlieben/erotische-rollenspiele-und-sex-fantasien/hentai-manga-pornos/116/paare/, zuletzt geprüft am 28.03.2022

² Tag24 (2017): Was haben Sex-Comics neben Kinderbüchern zu suchen?. Online verfügbar unter: https://www.tag24.de/nachrichten/manga-comic-sex-erotik-bielefeld-thalia-buecherregal-jugendbuecher-jugendschutz-kinder-343940, zuletzt geprüft am 28.03.2022

³ PC-Games (2018): Kindliche Unschuld in Gefahr: Wirtschaftliche Gründe, Psychologie und Fazit. Online verfügbar unter: https://www.pcgames.de/Spiele-Thema-239104/Specials/Eroge-Lolicon-Anime-Jugendschutz-1255622/2/, zuletzt geprüft am 28.03.2022

⁴ Anime & Manga Forum (o. J.): Jugendschutz bei Mangas. Online verfügbar unter: https://www.comicforum.de/showthread.php?119071-Jugendschutz-bei-Mangas&s=56f335568aafa40ad9e86cf8e3ff3647, zuletzt geprüft am 28.03.2022

⁵ World of Hentai (o. J.): WoH Board: Anime & Hentai Forum. Online verfügbar unter: https://board.world-of-hentai.to/, zuletzt geprüft am 28.03.2022