Sperma

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Sperma Definition

Was ist Sperma und welche Funktion hat es? Aus welchen Bestandteilen setzt es sich zusammen und was passiert im Zusammenhang mit der Produktion und Ejakulation? Wie kann Sperma als Medizin eingesetzt werden und welche Vor- und Nachteile hat es? Die Aufklärung folgt im Artikel.

Definition: Sperma

Bei Sperma handelt es sich um Ejakulat oder Samenflüssigkeit, das bei der Ejakulation den Weg aus der Harnsamenröhre zum Penis findet und dort ausgestoßen wird. Es ist trüb und hat eine graue bis gelbliche Farbe mit gallertartiger Konsistenz. Sperma riecht süßlich, ähnlich den Kastanienblüten.

Das Sekret setzt sich aus Flüssigkeit der Prostata, Cowper-Drüsen, Samenbläschen und Spermien zusammen.¹

Sperma: Funktionen

Damit es zu einer Befruchtung kommen kann, benötigt die reife Eizelle ein Spermium in guter Qualität. Durch die Ejakulation gelangen diese in die Vagina und wandern weiter in die Gebärmutter. Dann kommt es zur Verschmelzung mit der Eizelle.

Bereits nach ein paar Tagen nistet sich die Eizelle im Uterus ein. Die Schwangerschaft beginnt. Dabei kann es aber noch zu Abbrüchen kommen. Bei Tieren gibt es ähnliche, aber auch unterschiedliche Vorgänge im Rahmen der Befruchtung. Es gibt einige Fische, die das Sperma ins Wasser befördern. Dort kommt es dann zur Befruchtung.

Trotzdem sind diese Vorgänge bei Menschen und Tieren recht ähnlich. Die Befruchtung kann nur bei derselben Spezies erfolgen. Es gibt jedoch Ausnahmen. Zum Beispiel bei der Befruchtung zwischen Löwen und Tigern. Daraus geht der Liger hervor. Darüber hinaus gibt es auch Kreuzungen durch Pferde und Esel, was den Maulesel hervorbringt. Bei anderen Spezies sind Kreuzungen allerdings ausgeschlossen.²

Sperma: Bestandteile

Die Produktion von Sperma  erfolgt in den Hoden, beginnend mit der Pubertät. Es setzt sich aus Spermienzellen, Hautzellen der Hodenkanäle und Flüssigkeit zusammen. Die erste Ejakulation ist die Spermarche. Das Ejakulat beträgt zwei bis sechs Milliliter, in einem Milliliter sind 20 bis 150 Millionen Spermien enthalten. Der Prozentsatz an Spermien im Ejakulat wird mit circa 0,5 Prozent angegeben.

Sperma setzt sich aus der Geißel, dem Mittelstück und dem Kopf zusammen. Das Endstück wird nach einer Befruchtung abgestoßen. Im weiblichen Körper überleben Spermien für circa vier Tage. An der Luft sterben sie rasch ab. Ein Spermium ist so klein, dass das menschliche Auge es nicht erkennen kann.²

Spermien sind etwas salzhaltig, der pH-Wert ist leicht sauer. Er beträgt 6,4 bis 6,8. Das Sperma soll die Samenzellen schützen, die in das stark saure Milieu des Vagina Sekrets gelangen.³

Sperma: Produktion und Ejakulation

Die Nebenhoden sind über die Samenleiter, der Prostata und der Bläschendrüse mit der Harnröhre verbunden. Dabei befindet sich die Prostata um die Harnsamenröhre herum und unter der Prostata. In dieser bildet sich ein Sekret, das die Samenzellen dabei unterstützt, voranzukommen.

Die Samenleiter kommen in der Prostata zusammen und werden gemeinsam mit der Harnröhre zur Harnsamenröhre. Muskeln verschließen die Harnsamenröhre bei der Ejakulation, um Urin zurückzuhalten.

In Zusammenhang mit der Ejakulation wird das Sperma beim Orgasmus ausgestoßen. Hierfür muss sexuelle Erregung vorhanden sein. Die Stimulation erfolgt durch Berührungen der erogenen Zonen. Das Erektionszentrum befindet sich im unteren Bereich des Rückenmarks und ist für die Erektion verantwortlich.

Je mehr die Eichel gereizt wird, desto stärker wird das Rückenmark tangiert. Die Reize gehen hoch zum Lenden Mark bis zum Zentrum der Ejakulation. Wie gesagt, ist die Menge des Ejakulats sehr gering und variiert zwischen zwei und sechs Milliliter. Die Zusammensetzung besteht aus mehreren Flüssigkeiten. Mit den Jahren sinkt der Testosteronspiegel bei Männern. Das beginnt ab circa 40 Jahren. Dieser Vorgang ist als Klimakterium virile bekannt. Er ist mit den Wechseljahren gleichzusetzen. Dabei reduziert sich die Menge an Ejakulat und es dauert länger, bis sich der Samenerguss einstellt. Es kann dann auch zu Störungen bei diesem Prozess kommen.

Zu Reduktionen der Ejakulat Menge kann es auch durch andere Ursachen kommen. Diese sind unterschiedlicher Art. Es kann Hormonstörungen geben oder Medikamente sind dafür verantwortlich.

Die Entwicklung und Reifung von Spermien kann bis zu drei Monate in Anspruch nehmen. Günstig für die Bildung neuer Spermien ist eine Körpertemperatur von etwa 35 Grad. Diese muss konstant sein.

Gründe für verminderte oder gestörte Spermienproduktion sind:

  • Hormonstörungen wie Testosteronmangel
  • Verschlechterung der Spermienqualität
  • Gestörter Spermientransport aufgrund blockierter Samenleiter
  • Hodenhochstand bei Kindern
  • Verlegte Samenwege lassen Spermien nicht durch
  • Innerer Samenerguss, sogenannte retrograde Ejakulation
  • Vererbte Krankheiten
  • Nebenwirkungen durch Operationen oder Medikamente
  • Erkrankungen des Genitalbereichs
  • Ungeklärte Ursachen für die Sterilität

Es gibt darüber hinaus noch andere Gründe, die für eine schlechte Spermienqualität sorgen. Wird auf einen ungesunden Lebensstil verzichtet, zum Beispiel auf Alkohol und Nikotin, kann das die Spermienproduktion begünstigen. Ebenso eine gesunde Ernährung und Sport. Stress sollte vermieden werden, da er Testosteron senkt.
Es ist für Männer nicht hilfreich, Orgasmen aufzusparen, um damit die Spermienproduktion zu beschleunigen und Kinder zeugen zu können. Das ist wissenschaftlich bewiesen. Vielmehr ist es so, dass die Qualität der Spermienflüssigkeit bereits nach einem Tag sinken kann. Dann verringert sich die Anzahl der befruchtungsfähigen Samenzellen. Da die Spermien länger im Hoden verbleiben, nimmt die Qualität ab. Daher ist regelmäßiger Sex für den Kinderwunsch förderlich.

Sperma als Medizin

In Sperma sind Endorphine und Dopamin enthalten. Diese wirken Depressionen entgegen. Allerdings ist die Konzentration in Sperma sehr niedrig. Zudem verpufft der Effekt bei oraler Aufnahme. Darüber hinaus soll Sperma bei Migräne und Kopfschmerzen helfen. Allerdings nur indirekt, denn Sex an sich kann die Stimmung verbessern und Schmerzen lindern. Dafür sind die genannten Hormone im Sperma nicht verantwortlich.

Sperma besteht vorwiegend zu 95 Prozent aus Wasser. Viele gehen davon aus, dass sich Sperma hauptsächlich aus Proteinen zusammensetzt, doch das ist einfach falsch. Es ist zwar wirklich Protein vorhanden, doch der Anteil an Fructose ist größer. Dieser ist der Treibstoff für das Sperma. Alle anderen Substanzen, nämlich Endorphine, Dopamin und Östrogen sind nur in geringer Form enthalten. Das kann keine Effekte auf den Körper haben, erst recht nicht bei oraler Aufnahme.¹⁰

Sperma soll allerdings auch eine äußerliche Wirkung haben, speziell bei der Haut. So gilt die Meinung, dass es sich als Gesichtsmaske einsetzen lässt. Bereits bei einem Blowjob soll die Haut von Frauen besser durchblutet werden. Dadurch öffnen sich die Poren und sind bereit für die Aufnahme des Spermas. Neben den genannten Proteinen und Hormonen, sollen noch verschiedene Vitamine enthalten sein, ebenso das Spurenelement Zink. All das soll helfen, Faltenbildung zu reduzieren und der Haut generell gutzutun.¹¹

Vor- und Nachteile von Sperma

Vorteile:

  • Intaktes Sperma trägt zur Fertilität bei
  • Gehört zum Sex dazu
  • Riecht süßlich, ähnlich wie Kastanienblüten

Nachteile:

  • Durch Krankheiten kann die Qualität vermindert werden, bis hin zur Unfruchtbarkeit
  • Durch  Sperma können verschiedene Krankheiten übertragen werden

Quellennachweise

¹Rudolf-Müller, Eva (2022): Sperma. Online Verfügbar unter: https://www.netdoktor.de/anatomie/sperma/,  zuletzt geprüft am 06.05.2022.
²medlexi.de (o.J.): Sperma. Online Verfügbar unter: https://medlexi.de/Sperma,  zuletzt geprüft am 06.05.2022.
³elevit.de (o.J.): So kannst du deine Spermienqualität verbessern. Online Verfügbar unter: https://www.elevit.de/fuer-ihn/spermaqualitaet,  zuletzt geprüft am 06.05.2022.
⁴Gesundheitsportal (2019): Männliche Geschlechtsorgane: Basis-Info. Online Verfügbar unter: https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/sexualorgane/maennliche-sexualorgane/geschlechtsorgane-mann,  zuletzt geprüft am 06.05.2022.
⁵Rudolf-Müller, Eva (2022): Ejakulation. Online Verfügbar unter: https://www.netdoktor.de/anatomie/ejakulation/,  zuletzt geprüft am 06.05.2022.
⁶familienplanung.de (2017): Fortpflanzungsvorgänge beim Mann. Online Verfügbar unter: https://www.familienplanung.de/kinderwunsch/fortpflanzung-und-geschlechtsorgane/fortpflanzungsvorgaenge-beim-mann/,  zuletzt geprüft am 06.05.2022.
⁷altmark-apotheke-stendal.de (o.J.): Zeugungsunfähigkeit beim Mann – Zehn Gründe warum Mann nicht kann! Online Verfügbar unter: https://www.altmark-apotheke-stendal.de/gesundheitsbibliothek/index/zeugungsunfaehigkeit-beim-mann/,  zuletzt geprüft am 06.05.2022.
⁸Heckmann, Pia (2020): Mehr Sperma produzieren: Diese Hausmittel helfen dabei. Online Verfügbar unter: https://www.focus.de/familie/eltern/tipps-fuer-eltern/mehr-sperma-produzieren-diese-hausmittel-helfen-dabei_id_11512127.html,  zuletzt geprüft am 06.05.2022.
⁹helios-gesundheit.de (2018): Wärme, Abstinenz und Co. – Was Spermien wirklich beeinflusst. Online Verfügbar unter: https://www.helios-gesundheit.de/kliniken/duisburg/unsere-standorte/aktuelles/detail/news/waerme-abstinenz-und-co-was-spermien-wirklich-beeinflusst/,  zuletzt geprüft am 06.05.2022.
¹⁰rtl.de (2021):  Hilft Sperma wirklich gegen Migräne?. Online Verfügbar unter: https://www.rtl.de/cms/gegen-migraene-und-depressionen-sperma-als-medizin-was-ist-da-ueberhaupt-dran-4819988.html,  zuletzt geprüft am 06.05.2022.
¹¹VS (2019): Wieso Sperma gesund für Frauen ist – und schön macht. Online Verfügbar unter: https://www.glamour.de/liebe/artikel/sperma-gesund-gesichtsmaske-gluecklichmacher-gesundheitselixier,  zuletzt geprüft am 06.05.2022.