Oralsex

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Oralsex-Definition

Oralsex, auch Oralverkehr genannt, ist schon lange kein Tabu mehr. Viele Paare führen den abwechslungsreichen Sex mit Zunge durch, bei dem die intimsten Stellen des Körpers stimuliert und geleckt werden. Obwohl die meisten Menschen den Sinn und Zweck von Oralverkehr kennen, wird nur selten offen über diese sexuelle Spielvariante gesprochen. Bei einigen Paaren gilt er als schmutzig und unzüchtig, dabei ist das Risiko einer Schwangerschaft äußerst gering und die Lust an der Lust steht an erster Stelle.¹

Definition: Oralsex

Oralsex wird auch als „französischer Sex“ bezeichnet. Bei dieser Sexpraktik werden die Geschlechtsteile, aber auch die erogenen Zonen von Mann und Frau, mit der Zunge und dem Mund verwöhnt. Dies kann durch:

  • lecken
  • saugen
  • küssen
  • drücken
  • knabbern

erfolgen. Die verführerische Stimulation vom Penis mit Mund und Lippen wird als Fellatio bezeichnet, die orale Vulva-Stimulation als Cunnilingus. Umgangssprachlich ist Fellatio unter der Bezeichnung „blasen“ oder „Blowjob“ bekannt. Zahlreiche Paare beginnen beim Vorspiel mit Oralsex und verwöhnen sich dann, bis zum Orgasmus hin, auch noch mithilfe von anderen Sexpraktiken. Nicht selten endet der Oralsex beim Vorspiel bereits in einem Orgasmus.

Beliebt ist auch die 69er-Stellung, bei dem einer der beiden Partner (Mann oder Frau) auf dem Rücken liegt und der andere Part andersherum auf dem Bauch. So hat jeder Part das Geschlechtsteil des Partners oder der Partnerin direkt vor dem Gesicht und kann diese ohne großen Aufwand genussvoll mit der Zunge und den Lippen verwöhnen.

Französischer Sex ist alles andere als hart oder brutal. Ganz im Gegenteil, er ist zärtlich, sanft und verführerisch. Dadurch können intensive Gefühle entwickelt werden. Es beginnen bereits beim Vorspiel die Sekrete von Mann und Frau zu fließen, weil die Durchblutung der Geschlechtsteile aufgrund der vielfältigen Liebkosungen angeregt und die Erregung gesteigert wird.

Rund die Hälfte aller Paare, die in Deutschland zu ihrem Sexualverhalten befragt wurden, gaben an, regelmäßig, aktiv Oralverkehr, zu betreiben. In der momentan gültigen Rechtssprechung wird Oralsex nicht als Beischlaf eingewertet. Oralverkehr ist noch spannender und intensiver, wenn die Zungenspiele mit zärtlichen Streicheleinheiten kombiniert werden. Die Hände sind daher stets am Liebesspiel beteiligt. Besonders bei jungen Frauen, die beim Sex noch unerfahren sind, ist der Oralverkehr mit viel Überwindung verbunden. Das liegt z. B. auch daran, dass Kinder von ihren Eltern oft so erzogen werden, dass sie lernen, ihre Geschlechtsteile nicht anzufassen. Deswegen ist es für junge Frauen und Männer oft unverständlich, warum sie „diese verbotenen, schmutzigen Bereiche“, mit der Zunge oder mit den Lippen berühren sollten.

Pornofilme relativieren diese Verunsicherungen und junge Paare werden immer neugieriger, wenn sie in Filmen sehen, wie viel Lust beim Oralsex empfunden werden kann. Damit diese auch wirklich empfunden werden kann, ist eine vorherige, intensive Intimpflege wichtig. Häufig rasieren sich Paare, die sich gerne französisch stimulieren, gegenseitig die Schamhaare ab.

Die regelmäßige Rasur verhindert, dass beim intensiven Oralverkehr Schamhaare in den Mund gelangen. So sauber wie der Intimbereich sollte auch der Mund sein. Mundhygiene vor einem geplanten Oralsex kann verhindern, dass zu viele Keime oder Bakterien in den Schambereich, mit seiner empfindlichen Schleimhaut, gelangen. Aus diesem Grund sollten auch kleine Bisse vermieden werden, damit Verletzungen im Intimbereich nicht passieren.

Oralverkehr hat viele Vorteile:

  • das Immunsystem wird gestärkt
  • es erfolgt ein spürbarer Stressabbau
  • die Fruchtbarkeit wird gesteigert

und das Wohlbefinden in der Beziehung ebenfalls.²

Bedeutung von Oralverkehr

Sex-Wissenschaftler fanden heraus, dass Oralverkehr evolutionäre Gründe hat und nicht nur einfach die Lust steigert, sondern auch biologische Vorteile bietet. Diese Vorteile beziehen sich gleichermaßen auf Frauen und Männer. Paare aller Altersklassen können sich zu Beginn einer Beziehung intensiv mit der Zunge und dem Mund erkunden.

Diese Zärtlichkeiten sind nicht nur besonders intim, sie schaffen auch Vertrauen. Junge Paare, die zum ersten Mal gemeinsam Sex haben, brauchen beim Oralverkehr keine Angst vor einer ungewollten Schwangerschaft haben, wenn sie sich ausschließlich mit der Zunge und den Lippen verwöhnen.

Wissenschaftler fanden zudem noch heraus, dass Frauen, die ihren Mann öfter mit einer Fellatio verwöhnen, sich zugleich an dessen Sperma gewöhnen. Dieses ist reich an Proteinen, die das Immunsystem beeinflussen. Laut wissenschaftlichen Erkenntnissen wird das Risiko einer Fehlgeburt gesenkt, wenn sich der Körper einer Frau schon frühzeitig an das Sperma ihres Mannes gewöhnt.

Gemeinsamer Sex stärkt bei Paaren nicht nur die innere Nähe, sondern auch das Immunsystem und das Wohlbefinden. Hierfür sind nicht nur die Streicheleinheiten beim Vorspiel wichtig, sondern auch der intensive Austausch von Körperflüssigkeiten. Dafür ist wichtig, dass sich beide Partner untersuchen lassen, damit nicht nur Geschlechtskrankheiten frühzeitig erkannt und therapiert werden können, sondern auch andere Erkrankungen. Paare, die häufig Sex haben, vertrauen sich mehr, sind psychisch ausgeglichener und physisch entspannter.³

Techniken von Oralsex

Die Techniken von Oralsex können sehr unterschiedlich sein. Genauso intensiv, die Paare in den ersten gemeinsamen Tagen, mit der Zunge gegenseitig den Mund vom anderen erkunden, kann ein Mann den Scheideneingang und die Schamlippen seiner Partnerin erkundigen. Diese lassen sich lecken, zärtlich knabbern und saugen. Da es sich bei den Schamlippen um Schwellkörper handelt, ist sofort eine Reaktion erkennbar, wenn diese mit dem Mund und der Zunge stimuliert werden. Im Anschluss an den Vaginalbereich folgt die Dammregion, die mit sehr viele Nerven versehen ist. Die Zone zwischen Anus und Scheideneingang lässt sich daher ebenfalls hervorragend mit der Zunge verwöhnen.

Frauen, die ihre Partner mit dem Mund beim Oralverkehr verwöhnen möchten, sollten sich nicht nur auf den Penis beschränken, sondern auch die Hoden mit einbeziehen. Die können nicht nur mithilfe der Lippen und der Zunge stimuliert werden, sondern auch leicht mit den Zähnen angeknabbert werden. Die männliche Dammregion ist ebenso lustempfindlich, wie die der Frau. Dort kann die Zunge nicht nur lecken, sondern auch einen angenehmen Druck beim Oralsex ausüben.

Das Lecken vom Anus wird sowohl von Männern, wie auch von Frauen als sehr erregend empfunden. Wird der After und der Afterbereich mit der Zunge stimuliert, wird diese Praktik als „Anilingus“ bezeichnet. Solange Zunge und Lippen beim Oralsex tätig sind, sollten die Hände nicht untätig sein. Sie können sowohl den Penisschaft oder die Vagina streicheln, wie auch sinnliche Po-Massagen durchführen. Um dem Partner besonders viel Lust bereiten zu können, sollte dieser / diese beim Liebesspiel gut beobachtet werden. Es wird dabei schnell ersichtlich, welche Technik als besonders erregend empfunden wird.

Risiken von Oralsex

Oral-Sex ist nicht ganz ungefährlich, auch dann nicht, wenn er sanft und liebevoll ausgeführt wird. Die Gefahr, sich beim Sex mit HIV oder Hepatitis anzustecken, ist beim Oral-Sex nicht gemindert. Sperma oder Menstruationsblut könnte in den Mund gelangen und über kleine Wunden in der Mundschleimhaut, in den Organismus.

Um dies zu vermeiden, können Männer beim Oralsex entweder ein Kondom tragen oder es werden spezielle Latextücher verwendet. Diese werden im Handel als „Lecktücher“ verkauft. Sie schützen beim Oralverkehr sicher vor der Übertragung von ansteckenden Krankheiten.

Obwohl Lecktücher den Anschein machen, mehrmals verwendet werden zu können, dürfen sie nur einmal genutzt werden. Während der Verwendung muss darauf geachtet werden, dass immer nur an einer Seite geleckt wird, während stets die andere Seite auf dem Penis, der Vagina oder dem Anus aufliegt. Da Sperma beim Oral-Verkehr nicht ganz ungefährlich in Bezug auf die Übertragung verschiedenster Krankheiten ist, sollte beim gemeinsamen Sex auf eine Ejakulation ins Gesicht oder in den Mund verzichtet werden, wenn kein Kondom getragen wird.

Wichtig ist auch, dass mit den Zähnen nur leicht am Penis oder dem Kitzler geknabbert wird, damit keine Verletzungen entstehen können.

Quellennachweise

¹Amorelie Redaktion: Oralsex – Anleitung und Techniken für Lustvollen Oralverkehr. Online verfügbar unter: https://magazin.amorelie.de/oralsex/, zuletzt geprüft am 22.06.2022.

²Berta Kaiser (2021): Oralsex: Das sollten Sie wissen! Online verfügbar unter: https://www.mylife.de/sexualitaet/oralsex/, zuletzt geprüft am 22.06.2022.

³Heute Redaktion (2016): Darum ist Oralsex biologisch notwendig. Online verfügbar unter: https://www.heute.at/s/darum-ist-oralsex-biologisch-notwendig-10407376, zuletzt geprüft am 22.06.2022.

⁴Freundin Redaktion: Oralverkehr. Online verfügbar unter: https://www.freundin.de/oralverkehr, zuletzt geprüft am 22.06.2022.

⁵Fiona Rohde (2019): Für Oralsex mit Wow-Effekt: Die besten Tipps und Tricks. Online verfügbar unter: https://www.gofeminin.de/leidenschaft/oralsex-tipps-s1864812.html/, zuletzt geprüft am 22.06.2022.