In diesem Beitrag geht es um die Erläuterung einer offenen Beziehung. Sie ist eine Form von Partnerschaft, bei der die Partnerinnen und Partner vereinbaren sexuelle Kontakte mit anderen Personen haben zu dürfen.
Inhaltsverzeichnis
Definition: Offene Beziehung
Eine offene Beziehung ist eine Beziehungsform, in der beide Parteien sich einvernehmlich entscheiden außerhalb der eigentlichen Beziehung weitere Personen zu treffen. Diese Treffen können sowohl romantische als auch sexuelle Gründe haben. Um Missverständnisse und Eifersucht zu vermeiden, haben diese Art von Beziehungen auch Regeln wie Ehrlichkeit, Kommunikation und Respekt.
Was ist eine offene Beziehung
Der Begriff „offene Beziehung“ fiel erstmals im Jahr 1970 in der amerikanischen Psychotherapie. Die Idee hinter dieser Beziehungsform war es, die Monogamie als gesellschaftliches Ideal in Frage zu stellen und Menschen zu ermutigen, ihre Sexualität frei auszuleben. Der Begriff hat sich im Laufe der Zeit etabliert und wird mittlerweile als eine alternative Form der Partnerschaft betrachtet.
Eine offene Beziehung zeichnet sich durch die Freiheit aus während einer Partnerschaft, romantische sowie sexuelle Kontakte mit anderen Personen haben zu können. Hier ist die Einvernehmlichkeit beider Partner und klare Kommunikation sehr wichtig.
Merkmale einer offenen Beziehung:
- Ehrlichkeit und Gleichberechtigung in der Beziehung
- Offenheit gegenüber sexuellen Erfahrungen und Beziehungen mit anderen Personen
- Langfristige Orientierung und Wunsch nach einer stabilen Beziehung, trotz der Freiheit zur sexuellen Entfaltung
Eine offene Beziehung ist nicht für jede Partnerschaft geeignet. Beide Partner benötigen eine hohe emotionale Intelligenz und offene Kommunikation, um solch eine Beziehung erfolgreich führen zu können.
Wie lebt man in einer offenen Beziehung
- Durch eine klare Kommunikation und einer einvernehmlichen Entscheidung kann eine offene Beziehung funktionieren. Um eine glückliche Beziehung aufrecht zu erhalten, braucht solch eine Partnerschaft in der Regel mehr Arbeit und Offenheit.
- Es gibt Online-Foren und Communities, auf denen sich Menschen austauschen können, die in offenen Beziehungen leben oder sich darüber informieren möchten.
- Kinder können in die Beziehung eingeführt werden jedoch ist es wichtig, dass beide Partnerinnen und Partner darüber offen kommunizieren und klare Absprachen treffen. Offene Beziehungen können allerdings für Kinder unter Umständen verwirrend oder belastend sein, weshalb es wichtig ist, dass Eltern ihre Entscheidung, in welcher Form sie ihre Beziehung führen möchten, gut durchdenken und gegebenenfalls auch professionelle Unterstützung in Anspruch nehmen.
Unterschied offene Beziehung, Polygamie, Freundschaft Plus
Offene Beziehungen:
- Beide Partnerinnen oder Partner haben das Einverständnis, sexuelle Beziehungen oder Erfahrungen auch mit anderen Personen zu haben.
- Offene Beziehungen beinhalten oft klare Regeln und Absprachen
- Offene Beziehungen sind oft langfristig orientiert und auf eine stabile Beziehung zwischen den Partnerinnen und Partnern ausgerichtet.
Polygamie:
- In einer polygamen Beziehung hat man mehrere Beziehungen gleichzeitig.
- Polygamie ist oft mit einer bestimmten Religion oder Kultur verbunden und wird manchmal als traditionelle Form der Beziehung betrachtet.
- Polygamie ist in vielen Ländern illegal und wird von den meisten Menschen nicht akzeptiert.
Freundschaft Plus:
- Freundschaft Plus ist keine romantische Beziehung, hier sind zwei Personen sexuell aktiv miteinander.
- Freundschaft Plus ist meist unverbindlicher als eine offene Beziehung oder eine polygame Beziehung.
Hier hat man die Möglichkeit seine sexuellen Bedürfnisse zu befriedigen, ohne in einer romantischen Beziehung gefangen zu sein.
Geschichte der offenen Beziehung
Offene Beziehungen wurden in unterschiedlichen Kulturen anders gelebt und bewertet. In den 1960er Jahren galten nicht-monogame Partnerschaften als Teil der sexuellen Revolution und der Liberalisierung von Gesellschaft und Moralvorstellungen. Im Laufe der Zeit wurden offene Beziehung wieder umstritten. Es gibt aber auch immer mehr Menschen, die sich für diese Beziehungsform entscheiden und offen dazu stehen.
In den letzten Jahren gab es trotzdem eine positive Entwicklung und Enttabuisierung der offenen Beziehung. 2004 wurde das Buch „Die offene Beziehung“ von Wolfgang Krüger veröffentlicht und sorgte für eine positive Berichterstattung der Medien. Online Communities trugen dazu bei, dass sich Menschen zu dem Thema informieren und austauschen können. Trotz der positiven Entwicklung einer offenen Beziehung, existieren noch viele Vorurteile und Tabus.
Probleme bei einer offenen Beziehung
Eifersucht kann in jeder Form einer Beziehung vorkommen. In einer offenen Beziehung ist die Wahrscheinlichkeit höher, daher sollten bestimmte Strategien angewendet werden, um mit Eifersucht in einer offenen Beziehung umgehen zu können:
- Über die Ursachen und Gefühle sprechen: Kommunikation über die Auslöser der Eifersucht. Es kann helfen, die eigenen Gefühle und Bedürfnisse zu benennen und diese mit dem Partner zu teilen.
- Klare Regeln aufstellen: Bspw. Absprache, bevor man sich mit jemand neuem trifft und eine sexuelle Beziehung eingeht. Regeln können Unsicherheit und Angst reduzieren.
- Eifersucht als Chance begreifen: Vertiefe deine Beziehung, evtl. will dein Partner nur mehr Aufmerksamkeit.
- Zusammen Zeit verbringen: Es ist wichtig, dass beide Partnerinnen und Partner auch Zeit miteinander verbringen und ihre Beziehung pflegen. Gemeinsame Unternehmungen und Gespräche können dazu beitragen, dass sich Eifersucht reduziert.
Bei einer gewollten oder ungewollten Schwangerschaft sollten beide Parteien gemeinsam die Entscheidung treffen. Hier gibt es allerdings gesetzliche Regelungen, die sich von Land zu Land variieren.
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass jede offene Beziehung individuell ist und dass die Partnerinnen und Partner gemeinsam entscheiden müssen, wie sie mit Eifersucht und anderen Herausforderungen umgehen. Eine offene und ehrliche Kommunikation ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen offenen Beziehung.