
Kommunikation über Sexualität verfolgt einen immer stärker zunehmenden Trend der Offenheit und Akzeptanz. Jedoch ist das Ausleben und der Ausdruck persönlicher Sexualität weiterhin vorwiegend im privaten Raum erkennbar. Dennoch zeigen Begriffe wie „jaxxen“, das besonders die offene Kommunikation über Sexualität zunehmend an Bedeutung gewinnt. Obwohl die sexuelle Praktik im privaten Raum ausgeübt wird, ist der Begriff besonders in der Jugendsprache häufig vorzufinden. Der folgende Beitrag erklärt die Hintergründe des Begriffs „jaxxen“.
Definition: Jaxxen
Jaxxen (alternativ: Jaxen) bezeichnet umgangssprachlich das Masturbieren – also die sexuelle Selbstbefriedigung. Der Begriff wird in verschiedenen Bereichen verwendet und kann sowohl auf allein ausgeübte als auch auf gegenseitige Masturbation bezogen sein.
In bestimmten Zusammenhängen kann „jaxxen“ auch das Weggehen, Abhauen oder schnelles Verlassen eines Ortes ausdrücken. In diesem Kontext hat der Begriff nichts mit Sexualität zu tun.
Wortherkunft & Verwendung
Der Begriff „Jaxxen“ ist ein umgangssprachlicher Ausdruck für Masturbation und wird vor allem in der Jugendsprache und in den sozialen Medien verwendet. Seine genaue sprachliche Herkunft ist nicht eindeutig dokumentiert, doch er gilt als Teil der sogenannten Vulgärsprache oder Jugend-Umgangssprache. Häufig werden als Herkunft die englischen Begriffe „jack off“ und „jerk off“ angegeben, allerdings ist der genaue Zusammenhang nicht bekannt.
Besonders in der Jugendsprache taucht „jaxxen“ häufig in sozialen Medien, Chats oder im Alltag auf – meist in einem bewusst derben oder provokanten Kontext. Der Ausdruck dient häufig dazu, Sexualität auf eine lockere, weniger formelle Weise anzusprechen, ohne dabei explizit medizinische oder stark sexualisierte Begriffe zu verwenden.
Verbreitung des Begriffs
Der Begriff „jaxxen“ hat sich besonders durch die Verwendung in Jugend- und Internetsprache etabliert. Ursprünglich war jaxxen eine rein umgangssprachliche Bezeichnung für Masturbieren. Mittlerweile hat sich Begriff weiterentwicklet und wird in sozialen Medien und Online-Foren zunehmend auch in anderen Zusammenhängen verwendet. Zunächst meist zweideutig verwendet, nahm der begriff mit der zeit auch weitere Bedeutungen wie „abhauen“, „weggehen“ und „sich abreagieren“ an.
Ein essenzieller Bestandteil dieser Entwicklung kommt dabei der Internetkultur zu. Insbesondere die Memekultur und die sozialen Medien haben für eine starke Verbreitung von jaxxen gesorgt, da der Begriff immer wieder verwendet wurde und Bestanteil von viralen Memes war. Durch Plattformen wie TikTok oder Discord erreichen solche Begriffe in kurzer Zeit eine große Reichweite und verbreiten sich alters- und regionsunabhängig.
Besonders der Einsatz in Memes sorgt für eine humorvolle Verwendung, die zudem dazu führt, dass der Begriff enttabuisiert und mit der Popkultur verbunden wird. So wurde der begriff auch zu teilen aus seiner grundsätzlich sexuellen Bedeutung herausgelöst und in neuen kontexten etabliert.
Verwandte Begriffe und Ausdrücke
Verwandte Begriffe und Redewendungen im Kontext von „jaxxen“ lauten:
- Wichsen: Der bekannteste umgangssprachliche Begriff für männliche Masturbation; in der Alltagssprache weit verbreitet, aber oft derb konnotiert.
- Rubbeln / Fingern: Häufig genutzte Ausdrücke, vor allem für weibliche Selbstbefriedigung; je nach Kontext neutral bis vulgär.
- Sich einen runterholen / Einen wegmachen: Umgangssprachliche Umschreibungen für männliche Masturbation, teils ironisch oder provokant verwendet.
- Hand anlegen: Eher neutrale Formulierung für Selbstbefriedigung, auch in Medien oder Aufklärungsinhalten genutzt.
- Selbstbefriedigung / Masturbation: Die sachlich-medizinischen Begriffe, die geschlechtsneutral verwendet werden können.
- Jolken, burzeln, fappen (aus dem Englischen): Regionale oder aus dem Internet stammende Begriffe, die humorvoll oder bewusst überzogen klingen.
- Sich einen von der Palme wedeln: Ironisch-humorvolle Redewendung für männliche Selbstbefriedigung, häufig in Memes und Social Media.
Sprachlicher Ausdruck der jugendlichen Entwicklung
Der Begriff „jaxxen“ ist ein Beispiel dafür, wie Sprache in der Jugendkultur nicht nur der Kommunikation dient, sondern auch als Ausdrucksmittel für Haltung, Abgrenzung und Identitätsbildung fungiert. Die Verwendung solcher umgangssprachlichen Begriffe zeigt, wie Jugendliche mit Tabuthemen wie Sexualität umgehen: nicht zwangsläufig distanziert oder abwehrend, sondern häufig ironisch, spielerisch und bewusst provokativ.
„Jaxxen“ steht dabei exemplarisch für einen informellen, aber selbstbestimmten Zugang zu sexuellen Themen, der durch digitale Räume wie soziale Netzwerke, Messenger-Dienste und Online-Plattformen zusätzlich verstärkt wird. Der Begriff ist Teil eines größeren Trends, bei dem Jugendliche über Sprache ihre Lebensrealität widerspiegeln und zugleich neue soziale Codes etablieren. Durch die Verbreitung in Memes, Kommentaren oder viralen Inhalten wird die Auseinandersetzung mit Sexualität enttabuisiert, gleichzeitig aber auch humoristisch relativiert – was einerseits Selbstverständlichkeit fördert, andererseits aber auch zu Verharmlosung oder Oberflächlichkeit führen kann.