Ejakulat

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Ejakulat-Definition

Das Ejakulat wird auch als Samenflüssigkeit bezeichnet. Diese ist nicht nur wichtig für die Fortpflanzung. Sie sagt auch einiges über den „Spender“ aus. Der Geruch, die Menge und die Zusammensetzung geben bereits Auskünfte über unterschiedliche Krankheiten. Nun ist es an der Zeit, dass das Ejakulat genauer unter die Lupe genommen wird.

Definition: Ejakulat

Das Ejakulat wird im Hoden produziert und besteht aus einer Mischung von Sekreten. Diese Sekrete entspringen der Prostata, der kleinen Harnröhrendrüse und auch der Samenblase. Im Ejakulat befinden sich Samenzellen, die für die Befruchtung einer Eizelle essenziell sind. Sobald der Mann seinen sexuellen Höhepunkt hat, wird die Samenflüssigkeit abgegeben.¹

Biologische Grundlagen von Ejakulat

Der Samenerguss findet nicht nur beim Menschen statt. Jedes Säugetier, das Samenflüssigkeit für die Reproduktion erzeugt, ejakuliert. Die Vielseitigkeit und der Artenreichtum der Tierwelt spiegelt sich auch bezüglich des Ejakulats wider. Viele Tiere haben einen längeren oder kürzeren Orgasmus als der Mensch. Der Transport der Samenflüssigkeit kann im Tierreich auf sehr dubiose Art und Weise erfolgen.

Damit es zu einer Ejakulation kommen kann, braucht es eine sexuelle Stimulation und einen männlichen Orgasmus. Über den Penis wird das Ejakulat in die weibliche Scheide befördert. Von dort aus, wandern die Spermien über den Uterus in die Eileiter. Treffen diese auf eine Eizelle, wird diese bestenfalls befruchtet. Ergo ist das Ejakulat der Ursprung allen menschlichen Lebens.

Zusammensetzung von Ejakulat

Das Ejakulat setzt sich aus unterschiedlichen Sekreten und den Spermien zusammen:

  • Prostatasekret: Dieses ist milchig-weißlich. Dieses Sekret macht rund 20 Prozent des Ejakulats aus. Es handelt sich um eine kalzium- und kaliumreiche Salzlösung, die auch Träger von Enzymen wie Magnesium, Citrat und Zink ist. Da dieses Sekret leicht sauer ist, fördert es den Bewegungsdrang der Spermien.
  • Samenbläschensekret: Dieses Sekret nimmt den Großteil des Ejakulats ein. Rund 70 Prozent der Samenflüssigkeit werden durch dieses Sekret gebildet. Die Spermien erhalten durch den hohen Fruktosegehalt ihre Energiequelle. Das Sekret ist zudem alkalisch. Außerdem befindet sich Prostaglandine in diesem Sekret. Dieses fördert die Kontraktion der weiblichen Geschlechtsteile.
  • Nebenhodensekret: Die Samenflüssigkeit besteht zu rund 10 Prozent aus diesem Sekret. Rund ein Prozent Sperma-Eiweiß sind enthalten. Auf dieses können manche Menschen allergisch reagieren.²

Typische Eigenschaften von Ejakulat

Das Ejakulat weist einen alkalischen Wert auf. Dieser sollte zwischen 7,2 und 7,8 liegen. Passt der pH-Wert nicht, kann sich dies auf die Beweglichkeit der Spermien auswirken. Mit diesem alkalischen pH-Wert zeigt sich aber noch ein weiterer biologischer Vorteil. Die Scheide der Frau weist ein saures Milieu auf, welches einen pH-Wert von 3,5 bis 5,5 hat. Durch den alkalischen Gehalt der Samenflüssigkeit wird das saure Milieu neutralisiert. Die Spermien werden nicht angegriffen.

Bei jedem Orgasmus stößt der Mann zwischen zwei und sechs Millilitern Ejakulat aus. Die Samenflüssigkeit weist rund 35 bis 200 Millionen Spermien auf. Allerdings kann sich die Spermienmenge im Ejakulat reduzieren, wenn es zu häufigen Samenergüssen kommt. Im Gegensatz dazu steigt die Anzahl der Spermien nach langer Enthaltsamkeit an.

Das Ejakulat ist das Medium, über das die Spermien in die weiblichen Genitalien gelangen können.²

Welche Synonyme gibt es für Ejakulat?

Es gibt für Ejakulat zahlreiche Synonyme:

  • Samenflüssigkeit
  • Sperma
  • Wichse
  • Lustsaft
  • Männliche Körperflüssigkeit³

Ejakulat im Zusammenhang mit Geschlechtsreife

Mit dem Ejakulat werden Spermien in die Genitalien der Frau transportiert. Da die Samenflüssigkeit alkalisch ist, kann sie das saure Milieu der weiblichen Scheide neutralisieren. So können die Spermien ungehindert in die Gebärmutter und die Eileiter vordringen. Treffen die Spermien auf eine reife Eizelle, kann es zu einer Befruchtung kommen.
Die Ejakulation steht im engen Zusammenhang mit der Geschlechtsreife des Mannes.

  • Präpubertät: Hier findet auch immer wieder die Pollution statt. Die Geschlechtsdrüsen des jugendlichen Burschen beginnen bereits vor dem Einsetzen der Pubertät aktiv zu werden. Vor allem die Prostata kann bereits Sekrete bilden, wenn sie stimuliert wird. Schon im Kindesalter ist es Jungen möglich, dass sie einen Orgasmus erleben können. Allerdings weist das ausgeschiedene Ejakulat noch keine Spermien auf. Im Hoden werden vor der Pubertät noch keine Spermien gebildet. Der erste Samenerguss wird zwischen dem 12. und dem 15. Lebensjahr erlebt. Oft äußert sich diese Phase auch in Form von feuchten Träumen.
  • Pubertät: Die Hoden beginnen ihre Funktion. Spermien werden gebildet. Ab diesem Zeitpunkt weist das Ejakulat auch Spermien auf. Der Jugendliche ist geschlechtsreif und kann sich fortpflanzen. Dies ist ein wichtiger Aspekt, wenn es um Verhütung und Verhütungsmittel geht.
  • Postpubertär: Ab dem 40. Lebensjahr nimmt die Anzahl der Spermien ab. Zahlreiche Erkrankungen der Hoden und der Prostata können schon vorher eine Reduktion der Spermien hervorrufen. Es ist keine Seltenheit, dass Männer auch mit 70+ Väter werden. Solange der Hoden Spermien produziert, können sich Männer fortpflanzen.

Die biologische Wirkung von Testosteron

Das Testosteron wird als das Männlichkeitshormon bezeichnet. Es stellt nicht nur die Grundlage für Spermien im Ejakulat dar. Das Testosteron hat vielseitige Auswirkungen auf den männlichen Organismus:

  • Ausbildung der primären und sekundären Geschlechtsmerkmale beim Mann
  • Die Haarbildung und der Bartwuchs des Mannes werden beeinflusst.
  • Die Libido wird gesteigert
  • Nimmt positiven Einfluss auf Selbstwert und Stimmungslage
  • Das Testosteron wirkt sich beim Mann auf die Leistungsfähigkeit und die Motivation aus
  • Bei den Knochen sorgt dieses Hormon für Wachstum und Stabilität
  • Das Muskelwachstum wird positiv beeinflusst

Biologischer Hintergrund von Ejakulat

Die Bildung der Spermien findet im Hoden statt. Damit die Spermien für das Ejakulat vollständig ausgebildet werden, braucht es rund 72 Tage. Nach der Bildung gelangen die Spermien in den Nebenhoden. Hier findet nicht nur eine Speicherung statt. Die Spermien können in den Nebenhoden heranreifen. Jeder Mann hat zwei Nebenhoden, die durch den Samenleiter eine Verbindung zur Harnröhre bilden. Das Samenbläschen bildet mit der Harnröhre die Harnsamenröhre. Bei einer Ejakulation gelangen die Spermien mit dem Ejakulat durch den Samenleiter, die Samenblase und die Prostata nach draußen.²

Im Zwischengehirn befindet sich das Sexualzentrum. Hier gibt es den Auslöser für die Ejakulation. Bei einer sexuellen Erregung findet eine komplexe Schaltung zwischen den Nervenzellen des Rückenmarks und den Genitalien des Mannes statt. Neben der neuronalen Komplexität erfolgt auch eine massive Hormonausschüttung bei einem männlichen Orgasmus. Durch die Ausschüttung von Dopamin kommt es zu einem wahren Rauschzustand. Auch das Oxytocin wird beim sexuellen Akt ausgeschüttet und fördert den Orgasmus.

Ejakulat bei Frauen

Kommt es bei Frauen zu einer sexuellen Erregung, wird auch eine Flüssigkeit freigesetzt. Diese ist aber nicht mit jenem des Mannes gleichzusetzen. Die Produktion des Ejakulats findet bei Frauen durch die Stimulation der G-Zonen statt. Die Skene-Drüsen geben eine wässrige Flüssigkeit ab. Diese Flüssigkeit dringt durch die Harnröhre nach außen. Das Wort Ejakulat ist in diesem Zusammenhang immer wieder irreführend. Diese Flüssigkeit enthält weder Ei- noch Samenzellen.

Krankheiten im Zusammenhang mit Ejakulat

Das Ejakulat kann aufgrund von Krankheiten sowohl in Farbe, Geruch und Menge beeinflusst werden.
Diese Anzeichen sollten beim Ejakulat auf jeden Fall ernstgenommen werden:

  • Glasklares Ejakulat: Bei dieser Samenflüssigkeit fehlt meist der Anteil der Sekrete, die aus der Prostata oder den Hoden stammt. Dies kann ein Hinweis auf eine Abflussstörung in diesem Bereich sein.
  • Blutige Samenflüssigkeit: Ist meist ein Hinweis auf einen Infekt. Allerdings können auch Tumore ursächlich für die Blutspuren sein. Seltene Tuberkulosearten können ebenfalls Blut in der Samenflüssigkeit verursachen.
  • Gelbliches Sperma: Ist meist ein Hinweis auf eine bakterielle Infektion.
  • Braunes Sperma: Hier hat meist eine Blutung im Vorfeld stattgefunden. Die Gründe können vielseitig sein und müssen abgeklärt werden.

Auch die Mengen des Ejakulats können Hinweise geben:

  • Aspermie: Es wird beim Orgasmus kein Ejakulat abgegeben oder fließt zurück in die Harnblase. Hierbei handelt es sich in den meisten Fällen um eine angeborene Störung.
  • Hypospermie: Die Menge des Ejakulats beträgt unter zwei Milliliter. Missgebildete Spermien befinden sich im Ejakulat²

Biologische Fakten zum Ejakulat

Die Samenflüssigkeit besteht zu 70 Prozent aus dem Sekret der Samenbläschen. Das milchige Prostatasekret macht rund 20 Prozent aus. 10 Prozent der Samenflüssigkeit bestehen aus dem Sekret der Nebenhoden.

Der pH-Wert liegt bei 7,2 bis 7,8. Die durchschnittliche Abgabe pro Orgasmus liegt zwischen zwei und sechs Milliliter. Die Menge des Ejakulats sagt aber nichts über die Zeugungsfähigkeit des Mannes aus. Jeder Mann gibt in seinem Leben rund 50 bis 70 Liter Ejakulat ab. Spermien erreichen eine Geschwindigkeit von rund 17km/h, wobei der pH-Wert für die Bewegungsfreiheit ausschlaggebend ist.

Der Geruch von Sperma wird sehr unterschiedlich beschrieben. Ebenso der Geschmack. Spermien überleben außerhalb des männlichen Körpers nur 24 Stunden. Im Körper der Frau rund 5 Tage, was zur Berechnung der fruchtbaren Tage wichtig ist.

Ejakulat Produktion beeinflussen

Die Menge des Ejakulats kann durch Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel gesteigert werden. Auch die Anzahl der Spermien kann auf diese Weise erhöht werden:

  • Gemüsereiche Kost
  • Fettarme Ernährung
  • Alkohol und Nikotin nur in geringen Mengen zuführen
  • Pflanzliche Fette bevorzugen
  • Günstige Lebensmittel zuführen (Paprika, Sauerkraut, Mais, Vollkornbrot, …)
  • Nahrungsergänzungsmittel mit Zink, Vitamin C und Folsäure¹⁰

Quellennachweise:

¹ dorfinger.at: Die Samenflüssigkeit (= Ejakulat). Online verfügbar: https://www.dorfinger.at/labor/spermiogramm/samenfluessigkeit#, zuletzt geprüft am 27.06.2022

² netdoktor.at: Sperma. Online verfügbar: https://www.netdoktor.at/anatomie/sperma/, zuletzt geprüft am 27.06.2022

³ deutschesynonyme.com: Ejakulat. Online verfügbar: https://www.deutschesynonyme.com/synonym/ejakulat, zuletzt geprüft am 27.06.2022

⁴ bravo.de: Erster Samenerguss: Alter, Geruch, Farbe. Online verfügbar: https://www.bravo.de/der-samenerguss-247971.html, zuletzt geprüft am 27.06.2022

⁵ hormonspezialisten.de: Die Funktionen von Testosteron. Online verfügbar: https://www.hormonspezialisten.de/sexualhormone/testosteron/funktionen/, zuletzt geprüft am 27.06.2022

⁶ gesund.at: Was passiert beim Orgasmus?. Online verfügbar: https://www.gesund.at/beziehung/orgasmus-schnell-erklaert/, zuletzt geprüft am 27.06.2022

⁷ womenshealth.de: Weibliche Ejakulation. Was du schon immer übers Squirten wissen wolltest. Online verfügbar: https://www.womenshealth.de/love/sex/das-geheimnis-der-weiblichen-ejakulation/, zuletzt geprüft am 27.06.2022

⁸ lifeline.de: Warnsignale im Ejakulat. Was das Sperma verrät. Online verfügbar: https://www.lifeline.de/vorsorgen/maennergesundheit/warnsignale-im-ejakulat-was-das-sperma-verraet-id140272.html, zuletzt geprüft am 27.06.2022

⁹ menshealth.de: Das muss jeder Mann über Sperma wissen. Online verfügbar: https://www.menshealth.de/potenz/alles-ueber-sperma/, zuletzt geprüft am 27.06.2022

¹⁰ familie.de: Mehr Sperma: Lässt sich die Spermamenge erhöhen?. Online verfügbar: https://www.familie.de/kinderwunsch/mehr-sperma-hoehere-fruchtbarkeit/, zuletzt geprüft am 27.06.2022