Yoni

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Yoni-Definition

Was ist Yoni und seit wann gibt es diese Bezeichnung? In welchem Zusammenhang wird dieser Begriff verbreitet und wie wird er dargestellt? Welche Symbolik steht dahinter? All das wird im Artikel bearbeitet.

Definition: Yoni

Der Begriff Yoni entstammt dem Tantra. Er steht für die Genitalien der Frau, zu denen neben Vagina und Vulva auch die Gebärmutter gehört. Darüber hinaus wird die Bezeichnung auch im Neotantra des Westens eingesetzt. Doch es gibt noch andere Bedeutungen, die komplett auf die sexuelle Komponente abzielen. Das sind unter anderem Nest, Schlupfloch, Aufenthaltsort, Behälter, Ruhestätte, Ursprung, Quelle und mehr.¹

Geschichte & Entstehung des Begriffs Yoni

Schon in der Kultur der Indus, zu denen Mohenjo-Daro und Harappa zählen, gab es Darstellungen, die Yoni und Lingam ähneln. Davon gab es allerdings nicht viele, die zudem auch nicht sehr ausdrucksstark sind. Die Weiterführung im Sinne des hinduistischen Verständnissen in der Folgezeit können nur angenommen werden.¹

Verbreitung der Bezeichnung Yoni

Darstellungen von Yoni und Lingam sind überall in Nepal und in Indien zu finden. Auch die südostasiatischen Regionen, die vom Hinduismus geprägt sind, kennen diese Darstellungen.

Yoni wird als Abflussrinne oder Sammelbecken für verschiedene Flüssigkeiten eingesetzt, zum Beispiel Kokosmilch, Schmelzbutter oder auch Wasser. Diese dienen als Opfergabe und fließen durch den Lingam. Es gibt außerdem ältere Tempel, die ein Loch nutzen, um die Abflussrinne äußerlich zu verlängern, das sich in der Wand der Tempel befindet.¹

Darstellungen von Yoni

Die Yoni ist weiblich und wird in der Regel als viereckige oder runde und horizontale Platte hergestellt. In ihrer Mitte befindet sich eine Mulde oder Einkerbungen an den Rändern. An der Seite ist eine Ausflusstülle angebracht. Bei älteren Tempeln wird die Platte parallel dazu als Bodenteil im Inneren des Tempels eingesetzt. Im späteren Verlauf wurden Lingam und die Platte mithilfe eines Sockels zusätzlich erhöht. Meistens werden beide zusammen dargestellt. Es gibt nur selten Einzelfunde in dieser Hinsicht, diese sind im Übrigen überwiegend nicht mehr im originalen Zustand.¹

Symbolik der Yoni

Die Yoni und der Lingam können beide in runder Form dargestellt werden. Der Kreis ähnelt den Symbolen vieler anderer Kulturen, mit denen die himmlische Unendlichkeit, die Götterwelt und die Schöpfung gemeint sind, ist die viereckige Abbildung in den Kontext zur irdischen Endlichkeit zu setzen. Alternativ kann auch das Irdische damit gemeint sein. Kommen die viereckige Yoni und der runde Lingam zusammen, kann das auch als das Zusammentreffen oder Überwinden von gegensätzlichen Prinzipien verstanden werden und steht für Frau und Mann oder Himmel und Erde.

Gemeinsam mit dem Lingam, der oft als Phallus präsentiert wird, ist die Yoni das Symbol für die schöpferische und göttliche Energie im Hinduismus, vor allem im Shivanismus. Das Zusammenkommen von Shiva mit Shakti, bei der es sich um die weibliche Energie handelt, wird mit der Präsentation von Yoni und Lingam zum direkten Ausdruck von Kunst und Mystik. Im Neotantrischen und speziell im Tantra wird das Weibliche von Shakti symbolisiert und erhält dadurch eine vordergründige Aufmerksamkeit.

Die Yoni-Massage

Die Massage auf der Basis von Yoni ist nicht nur entspannend, sondern auch sexuell stimulierend. Bei dieser Massage steht der weibliche Geschlechtsbereich im Fokus. Dieses Ritual des Tantra ist eine spezielle Form, um den Orgasmus noch besser trainieren zu können. Die Massage ist in der Lage, die Vagina zu stimulieren, damit die weibliche Lust neue Sphären erreichen kann.

Die Bezeichnung Yoni hat ihren Ursprung im Tantra, bei dem es sich um eine sehr alte Lehre zur Berührung aus Indien handelt. Sie ist ein Symbol für die Geschlechtsregion der Frau und bedeutet übersetzt auch Vagina. Auf der Basis des Tantra ist sie von einer aufnehmenden Natur. Es heißt, dass Frauen nicht nur positive, sondern auch negative Erfahrungen über die Vagina aufnehmen können. Diese werden im Körper gespeichert. Das wiederum hat Effekte auf das Wohlbefinden und die sexuelle Lust.

Die Lehre des Tantra sieht die Vagina als heilig an, wodurch ihr jeder mit Respekt und Liebe begegnen soll. Doch was ist eine solche Massage eigentlich? Dabei wird der gesamte Körper massiert. Gegen Ende der Massage sind die Geschlechtsorgane außen und innen an der Reihe. Beim Massieren kommen die Regeln des Tantra zum Einsatz.

Durchführung der Massage

Und wie sieht diese Form der Massage aus? Um sich nach dieser Art massieren zu lassen, ist es erforderlich, sich in einen ruhigen Raum zu begeben. Entspannte Musik und Kerzen helfen dabei, zur Ruhe zu kommen und kreieren die notwendige Atmosphäre für die Massage. Die Person, die massiert wird, muss sich komplett entkleiden und auf eine komfortable Unterlage legen. Die Masseurin deckt den Körper mit einem Stofftuch ab. Erst einmal müssen die Vorder- und die Rückseite des Körpers tantragerecht sanft massiert werden. Erst danach wird die Vagina, also die Yoni, massiert.

Um dies zu realisieren, streift die Masseurin Handschuhe aus Latex über und verreibt darin zusätzlich Gleitgel. Zunächst kommt es zur inneren Stimulation der Vagina, danach zur äußeren. Die Massage außen beschäftigt sich mit den Schenkeln, den Schamlippen und der Klitoris. Dazu wendet sie klopfende Bewegungen an. Da jedoch jede Frau anders Lust verspürt, fragt die Masseurin die Frau bei der Massage danach. So kann sie die richtigen Punkte stimulieren.

Am weiblichen Körper befinden sich circa 8.000 Punkte, über die Lust empfunden werden kann. Die Massage soll dabei behilflich sein, die eigenen erogenen Zonen zu finden und zu spüren. Das Ziel der Yoni Massage ist, die Lust der Frau zu erhöhen. Frauen, die sich dazu bereit erklären und sich fallen lassen und öffnen können, profitieren von einem erfüllteren Liebesleben nach der Massage. Darüber hinaus dient die Yoni Massage im Tantra dazu, den Körper der Frau zu heilen oder Krämpfe aufzulösen.

Allerdings stehen bei der Yoni Massage nicht die sexuelle Lust und Stimulation im Vordergrund. Es ist zwar angenehm, sofern sich ein Orgasmus einstellt, allerdings ist das nicht das Ziel der Yoni Massage. Vielmehr steht die genussvolle Entspannung im Mittelpunkt.

Es gibt mittlerweile zahlreiche Tantra-Studios, in denen diese Form der Massage angeboten wird. Vermutlich gibt es bei vielen Frauen ein solches in ihrer Region. Die Yoni Massage selbst kann zwischen 30 und 90 Minuten dauern, das kommt auf den vereinbarten Umfang an. Die Kosten für die Yoni Massage variieren je nach Studio und Dauer.

Zudem ist es möglich, die Yoni Massage zusammen mit dem Partner in einem Tantra-Seminar selber zu lernen. In solchen Kursen werden die verschiedenen Techniken der Massage vermittelt. Nach der Fertigstellung des Seminars kann der Mann seine Partnerin nach allen Regeln der Kunst massieren und verwöhnen.

Quellennachweise:

¹ Cosmopolitan (2018): Yoni Massage: Tantra Orgasmustraining – so läuft eine Yoni Massage ab. Online verfügbar unter: https://www.cosmopolitan.de/yoni-massage-tantra-orgasmustraining-so-laeuft-eine-yoni-massage-ab-83280.html, zuletzt geprüft am 21.04.2022