Trichomoniasis

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Die Aufklärung über die Krankheit „Trichomoniasis“ erfolgt bis dato deutlich zu selten, obwohl sie wichtig wäre, da sie häufig auftritt und trotz ihrer Häufigkeit unbekannt ist. Dieser Beitrag erhöht das Bewusstsein dafür und hilft dabei, fundierte Entscheidungen über die sexuelle Gesundheit zu treffen. Viele sind sich weder über die Behandlung noch über die damit verbunden Risiken bewusst.

Definition: Trichomoniasis

Trichomoniasis ist eine sexuell übertragbare Infektionskrankheit, die durch den einzelligen Protozoen Trichomonas Vaginalis verursacht wird. Diese parasitäre Infektion betrifft vor allem das urogenitale System, wobei die häufigsten Lokalisationen die Vagina bei Frauen und die Harnröhre bei Männern sind. Für die Krankheit existieren in der medizinischen Fachliteratur und klinischen Praxis verschiedene Synonyme, die bestimmte Aspekte der Krankheit kennzeichnen:

  • Trichomonas-Infektion: Ein allgemeiner Begriff, der das Vorhandensein des Erregers im Körper beschreibt, unabhängig von den klinischen Symptomen.
  • Trichomonadenkolpitis: Der Begriff bezieht sich speziell auf eine Entzündung der Vagina, die durch Trichomonas vaginalis verursacht wird.
  • Urogenitale Trichomoniasis: Der Begriff schließt sowohl die weiblichen als auch die männlichen urogenitalen Dimensionen der Krankheit ein.
  • Trichomonale Urethritis: Die Bezeichnung wird speziell für die bei Männern auftretende Form der Trichomoniasis verwendet, die die Harnröhre betrifft.

Durch die Nutzung spezifischer Begriffe können Mediziner und Forscher präziser auf die jeweiligen klinischen Erscheinungen und den Verlauf der Infektion eingehen.

Symptome & Krankheitsverlauf

Trichomoniasis verläuft oft asymptomatisch, was bedeutet, dass viele Menschen, die mit dieser Krankheit infiziert sind, keine offensichtlichen Symptome zeigen. Trotzdem können bei der Krankheit verschiedene Symptome und klinische Erscheinungen auftreten, die von Person zu Person variieren können.

Bei Frauen

Bei Frauen ist im Falle einer Infektion meistens die Vagina betroffen. Zudem können damit folgende Symptome einhergehen:

  • Juckreiz, Brennen und Rötung im Genitalbereich
  • Gelb-grüner, schaumiger und übelriechender vaginaler Ausfluss
  • Schmerzen beim Wasserlassen oder während des Geschlechtsverkehrs
  • Unterleibsschmerzen

Bei Männern

Bei Männern ist in der Regel überwiegend die Harnröhre betroffen. In Verbindung damit können diese Symptome auftreten:

  • Juckreiz oder Irritationen am Penis
  • brennendes Gefühl beim Wasserlassen oder während der Ejakulation
  • Ausfluss aus der Harnröhre

Verlauf

Grundsätzlich kann der Krankheitsverlauf variieren. Bei manchen Menschen lösen sich die Symptome von selbst auf, jedoch bleibt die Infektion bestehen, wodurch sie weiterhin übertragbar bleibt. Bleibt die Krankheit unbehandelt, kann sie zu schwerwiegenderen gesundheitlichen Problemen führen, wie beispielsweise Unfruchtbarkeit oder einem erhöhten Risiko an anderen Sexualkrankheiten (z.B. HIV) zu erkranken. Bei schwangeren Frauen kann Trichomoniasis nicht nur Frühgeburten begünstigen, sondern auch ein niedriges Geburtsgewicht.

Behandlung & Medikamente

Die medikamentöse Standardbehandlung der Trichomoniasis erfolgt normalerweise mit der Verabreichung von oralen Antibiotika (meist Metronidazol oder Tinidazol).

Dieses Antibiotikum wird am häufigsten verschrieben und oft als Einzeldosis oder als kurze Therapieserie verabreicht.

Ähnlich wie Metronidazol wird auch dieses Medikament als Einzeldosis verabreicht und ist in der Behandlung ebenfalls wirksam.

Für die erfolgreiche Behandlung ist es entscheidend, die vorgeschriebene Dosis vollständig einzunehmen, auch wenn die Symptome sich schon gebessert haben. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass alle Erreger abgetötet werden. Der Alkoholverzehr sollte während der Einnahme dieser Medikamente und für einige Tage danach unbedingt vermieden werden, um möglichen Nebenwirkungen entgegenzuwirken.

Wichtig ist, dass beide Sexualpartner behandelt werden sollten – selbst wenn einer der beiden asymptomatisch ist- , um eine erneute Krankheitsübertragung zu vermeiden. Für eine genaue Diagnose und einen Behandlungsplan ist es ausschlaggebend frühzeitig einen Arzt zu konsultieren.

Die Behandlung erfolgt dann in der Regel durch Fachärzte für Urologie, Gynäkologie oder Infektionskrankheiten – je nach Geschlecht und Symptomatik des Patienten. Auch Allgemeinärzte sind in der Lage die Erstdiagnose vorzunehmen.

Kontrolluntersuchung

Nach der eigentlichen Behandlung ist es ratsam, eine Kontrolluntersuchung wahrzunehmen, um sicherzugehen, dass die Infektion vollständig ausgeräumt ist. Dies ist insbesondere bei Frauen wichtig, die bereits schwanger sind oder noch schwanger werden möchten. Eine unbehandelte Trichomoniasis könnte diesbezüglich zu Komplikationen führen.

Weitere Maßnahmen

Während der Behandlungsphase sollten Patienten sexuelle Aktivitäten vermeiden oder konsequent ein Kondom verwenden, um die Übertragung der Infektion einzudämmen. Erfahrungsgemäß ist die Behandlung sehr effektiv, wenn die medizinischen Anweisungen genau befolgt werden. Daher ist es wichtig, bei Verdacht auf eine Infektion frühzeitig eine ärztliche Beratung und Behandlung in Anspruch zu nehmen.

Ersthilfe durch Hausmittel

Für die schnelle Erstbehandlung können bis zum Arztbesuch verschiedenste Hausmittel eingesetzt werden:

  • Joghurt und Probiotika: Damit kann die vaginale Flora unterstützt werden.
  • Knoblauch: Es enthält Allicin und stellt eine natürliche Verbindung mit antimikrobiellen Eigenschaften dar.
  • Apfelessig: Mithilfe des Essigs kann versucht werden, den pH-Wert der Vagina durch das Einführen zu regulieren.
  • Teebaumöl: Enthält antiseptische Eigenschaften.
  • Kokosöl: Enthält Laurinsäure, die antibakterielle und antimykotische Wirkungen haben soll.

Nachweisbare Effekte

Während einige der genannten Hausmittel allgemein für ihre antimikrobiellen Eigenschaften bekannt sind, gibt es bisher keine wissenschaftlich fundierten Beweise dafür, dass sie bei der Behandlung von Trichomoniasis wirksam sind. Die meisten dieser Hausmittel stellen bestenfalls unterstützende Maßnahmen dar und ersetzen keine medizinische Therapie. Außerdem besteht das Risiko von Nebenwirkungen oder einer Verschlimmerung der Symptome.

Dabei ist nochmals nachtragend zu betonen, dass ein Arztbesuch nicht durch die Verwendung von Hausmitteln ersetzt werden kann. Die Eigenmedikation sollte daher ausschließlich in Absprache mit einem qualifizierten Mediziner erfolgen.

Vorbeugende Maßnahmen

Die Vorbeugung von Trichomoniasis folgt ähnlichen Richtlinien wie die Prävention anderer sexuell übertragbarer Krankheiten. Hier sind einige wesentliche Maßnahmen, die der Infektion vorbeugen können:

  1. Kondomeinsatz: Die konsistente und korrekte Verwendung von Kondomen während des Geschlechtsverkehrs kann das Risiko einer Übertragung von Trichomonas vaginalis deutlich verringern.
  2. Beschränkung der Anzahl der Sexualpartner: Eine geringere Anzahl an Sexualpartnern kann das Risiko einer Exposition gegenüber der Infektion verringern. Ein monogames Verhältnis zu einem nicht nicht-infizierten Partner ist die sicherste Methode zur Vermeidung.
  3. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen: Regelmäßige medizinische Check-ups und Tests können dazu beitragen, eine Infektion frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu behandeln, um eine weitere Übertragung zu verhindern.
  4. Offene Kommunikation: Eine offene Kommunikation zwischen den Sexualpartnern kann das Bewusstsein für mögliche Risiken erhöhen und allgemein zu einem verantwortungsbewussteren Verhalten führen.
  5. Behandlung infizierter Paare: Im Falle der Erkrankung eines Partners, ist es wichtig, dass beide Partner untersucht und gegebenenfalls behandelt werden. So kann eine erneute Übertragung vermieden werden, selbst wenn ein Partner asymptomatisch sein sollte.
  6. Vermeidung von Alkohol und Drogen: Substanzmissbrauch kann zu riskantem Sexualverhalten führen, was das Risiko einer Trichomoniasis-Infektion erhöhen kann.
  7. Aufklärung und Informationsbeschaffung: Das Bewusstsein für die Risiken und Symptomen sowie deren Behandlungsmöglichkeiten kann zur Prävention beitragen.

Indem diese Maßnahmen in die Sexualpraktiken integriert werden, kann das Risiko an Trichomoniasis zu erkranken reduziert werden.