Puffmutter

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„Meine Puffmama heißt Layla“, dieses Lied fällt vielen als Erstes ein, wenn es um den Begriff Puffmama geht. Eine Puffmama oder Puffmutter muss aber nicht immer „schöner, jünger, geiler“ sein, sondern ganz andere Eigenschaften besitzen. Zudem gibt es verschiedene Aufgaben, die sie erledigen muss, über die wir dir hier etwas mehr erzählen.

Definition: Puffmutter

„Puffmutter“ ist ein umgangssprachlicher Begriff und bezeichnet die Leiterin oder Chefin eines Bordells oder Puffs.
Die Puffmutter ist verantwortlich für die Aufsicht und Organisation der Geschäfte sowie für eingestellte Prostituierte und unterstützt diese in ihrer Tätigkeit.

Wortwahl: Puffmutter/Puffmama

Die genaue Herkunft des Begriffs „Puffmutter“ ist unklar, es handelt sich jedoch um einen umgangssprachlichen Ausdruck, der im Zusammenhang mit der Leiterin oder Chefin eines Bordells oder Puffs verwendet wird.
Der Begriff geht vermutlich auf die frühere Rolle von Frauen in der Sexarbeit zurück, die oft eine Art mütterliche oder fürsorgliche Rolle gegenüber den Prostituierten einnahmen.

Der Begriff „Puffmama“ wird ebenfalls eher umgangssprachlich gebraucht und ist abwertend in Bezug auf Personen, die in der Sexarbeit tätig sind. Der Begriff ist weder respektvoll noch angemessen.

Allerdings werden beide Begriffe heute nicht mehr häufig verwendet und stattdessen wird oft von Betreiberinnen oder Bordellchefinnen gesprochen.

Aufgaben einer Puffmutter

Die Aufgaben variieren je nach Bordell und können sehr vielfältig sein. Im Allgemeinen ist die Puffmutter aber dafür zuständig, den Betrieb des Bordells zu organisieren und sicherzustellen, dass alles reibungslos funktioniert. Dies beinhaltet die ständige Überwachung der Sicherheit und Hygiene im Bordell, die Koordination des Personals und die Bereitstellung der notwendigen Ressourcen. Außerdem muss sie sich um rechtliche Rahmenbedingungen und Lizenzen kümmern.
Zudem kann die Puffmutter auch in der Betreuung von Kunden und der Vermittlung von Prostituierten tätig sein.

Vorurteile

Der Begriff „Puffmutter“ ist häufig mit Vorurteilen belastet, da er auf eine Einrichtung verweist, die in vielen Ländern illegal oder stark reglementiert ist.
Einige Vorurteile können sein, dass Puffmütter skrupellose Menschen sind, die von der Ausbeutung anderer profitieren und keinen Respekt für die Würde oder das Wohl des Personals oder der Kunden haben. Zusätzlich wird ihnen vorgeworfen, dass sie faule oder unmoralische Menschen sind, die in einem unmoralischen oder illegalen Bereich arbeiten, anstatt in einem „ehrlichen“ Beruf.

Diese Vorurteile können ungerechtfertigt und schädlich sein, da sie dazu beitragen, den Stigma zu verstärken, der Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter oft umgibt.

Wie in jeder anderen Berufsgruppe auch, agieren die Puffmütter individuell und es kann nicht die eine Wahrheit darüber geben, wer sie als Person und in ihrer Rolle im Bordell sind. Einige Puffmütter können beispielsweise als Unternehmerinnen tätig sein und versuchen, ihr Bordell so professionell wie möglich zu führen, während andere auf unethische Weise versuchen, Profit aus der Arbeit ihrer Mitarbeiterinnen zu schlagen.
Jede Person sollte unabhängig von ihrem Beruf und ihrer Tätigkeit mit Respekt behandelt werden.

Eigenschaften einer guten Puffmutter

Eine gute Puffmutter zeichnet sich durch verschiedene Qualitäten aus.
Sie sollte in der Lage sein, den Betrieb effizient zu organisieren und sicherzustellen, dass alles reibungslos abläuft.
Eine gute Puffmutter im Sinne von Unternehmertum, versteht die Kundenbedürfnisse und ist stets bemüht, die Dienstleistungen zu verbessern und ihre Kundebasis zu erweitern. Sie ist in der Lage, ein gutes Arbeitsumfeld zu schaffen und ihre Mitarbeiterinnen zu beschützen und zu unterstützen.1
Außerdem sollte eine gute Puffmutter auch in der Lage sein, professionell und diskret zu arbeiten und die Privatsphäre und Würde ihrer Kunden und Mitarbeiterinnen zu respektieren.

Zu beachten ist, dass der Betrieb eines Bordells in vielen Ländern stark eingeschränkt und kontrolliert wird, und eine gute Puffmutter muss in der Lage sein, alle notwendigen Vorschriften und Gesetze einzuhalten, um den ordnungsgemäßen Betrieb ihrer Einrichtung zu gewährleisten.

Gefahren als Puffmutter

Eine Person, die ein Bordell oder einen Puff betreibt oder leitet, kann verschiedenen Gefahren ausgesetzt sein.
Die Gefahren, mit denen Puffmütter konfrontiert sein könnten, hängen von vielen verschiedenen Faktoren ab. Folgende Gefahren sind komplett individuell und auch nicht immer notwendigerweise vorhanden:

  1. Gesetzliche oder regulatorische Konsequenzen, wenn der Betrieb illegal oder nicht vorschriftsmäßig ist.
  2. Persönliche Sicherheitsrisiken, insbesondere in Bezug auf Gewalt durch Kriminelle, Kunden oder Mitarbeiter.
  3. Diskriminierung aufgrund der Natur des Berufs und der aktuellen Gesetzeslage.2
  4. Infektionsrisiko durch sexuell übertragbare Krankheiten, insbesondere wenn keine geeigneten Schutzvorkehrungen getroffen wurden.
  5. Psychische Belastung durch die Arbeit mit Kunden und Mitarbeitern, die möglicherweise traumatische Erfahrungen gemacht haben.
  6. Risiken im Zusammenhang mit einem Geschäftsbetrieb, wie zum Beispiel finanzielle Risiken und Haftungsrisiken.

Quellen

1 Haist, Lorraine: Madame Nina, was macht eine gute Puffmutter aus?, in: Welt, 04.04.2017, [online] https://www.welt.de/iconist/partnerschaft/article163359642/Madame-Nina-was-macht-eine-gute-Puffmutter-aus.html (zuletzt abgerufen am 25.04.23)

2 Hürlimann Brigitte: «Sexworker sind selbstständige, kluge Frauen, die genau wissen, was sie tun», in: Republik,  18.01.2020, [online] https://www.republik.ch/2020/01/18/sexworker-sind-selbstaendige-kluge-frauen-die-genau-wissen-was-sie-tun (zuletzt abgerufen am 25.04.23)