Futanari

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Die Futanari sind ein eigenes Genre innerhalb der Manga- und Hentai-Welt. Die Charaktere besitzen männliche und weibliche Körpereigenschaften. Ihren Ursprung kann man weit in die japanische Kultur zurückverfolgen.

Defintion: Futanari

Futanari, auch bekannt als „Futa“, ist ein Begriff aus der japanischen Erotik, der sich auf Charaktere oder Personen bezieht, die männliche und weibliche Geschlechtsmerkmale besitzen. Diese Figuren haben oft sowohl männliche als auch weibliche Genitalien und repräsentieren eine Mischung aus beiden Geschlechtern.

Ursprünge von Futanari

Im japanischen Volksglauben entwickelten sich verschiedene Vorstellungen bezüglich Geschlechtsidentität und ihrer optischer Ausprägung. Traditionelle Lieder belegen, dass ein Geschlechtswechsel schon damals als möglich angesehen wurde. Auch Gottheiten, deren Geschlecht nicht klar definiert war, wurden verehrt. Der Begriff Hangetsu (半月)  („halber Monat“ oder „Halbmond“) beschrieb außerdem Geschöpfe, die abhängig von der Mondphase ihr Geschlecht ändern konnten. Der Glaube an diese Wesen war weit verbreitet.

Die Wurzeln von Futanari reichen tief in die japanische Kultur und Geschichte zurück. Der Begriff selbst stammt aus dem japanischen Wort für „Zweigeschlechtlichkeit“ und tauchte erstmals in der Edo-Zeit (1603-1868) auf. In dieser Zeit wurden erotische Holzschnitte und Literatur produziert, die oft transgressive und tabubrechende Themen erkundeten. Futanari-Figuren waren Teil dieses künstlerischen Ausdrucks und wurden in erotischen Geschichten und Bildern als eine Form der sexuellen Fantasie präsentiert.

Der japanische Begriff Futanari ist mit dem Begriff „Hermaphroditismus“ gleichzusetzen, der in der Biologie Doppelgeschlechtlichkeit beschreibt. Davon abzugrenzen ist der Begriff „Androgynie“, der zwar eine optische Doppelgeschlechtlichkeit beschreibt, aber sich nicht auf biologische Geschlechtsmerkmale bezieht.

Darstellung in verschiedenen Medien

Futanari hat im Laufe der Zeit seinen Weg in verschiedene Medien gefunden, darunter Manga, Anime, Videospiele und Live-Action-Pornografie. In japanischen Manga und Anime sind Futanari-Charaktere oft in Hentai, einer Form von expliziter Erotik, zu finden. Diese Charaktere werden oft als selbstbewusst und sexuell dominant dargestellt und bieten eine Vielzahl von Darstellungen und Fantasien.

In der Live-Action-Pornografie hat Futanari eine Nische gefunden, insbesondere im sogenannten „Futanari Porn“ oder „Futa Porn“ , in der Darstellerinnen mit männlichen und weiblichen Genitalien und Geschlechtsmerkmalen auftreten. Diese Darstellungen können sowohl realistisch als auch absichtlich überzogen sein.

Als Beispiele für Futanari-Darstellerinnen in der Pornographie sind Samantha Ryan alias Erica Erect oder Ruby Knox alias Hazel Hornyhose zu nennen.

Arten von Futanari-Darstellungen

Je nach Aufbau und Art der Geschlechtsorgane lassen sich verschiedene Formen unterscheiden. Zum Beispiel gibt es echte Hermaphroditen, die sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsmerkmale besitzen. Sie bilden oft die Mehrheit in Illustrationen und zeichnen sich durch ein betont weibliches Aussehen aus, das dem idealisierten Frauenbild entspricht. Die Darstellung der männlichen Geschlechtsorgane kann jedoch variieren, und es ist möglich, dass die Hoden weggelassen werden.

Es gibt Frauen, deren Klitoris vergrößert ist, die sogenannte Klitorishypertrophie. Dieses Phänomen wird auch in Hentai-Darstellungen genutzt. Diese Variante fällt jedoch eher an den Rand der Definition der Futanari und es ist nicht eindeutig, ob man sie dieser Kategorie zuordnen kann. Ein Beispiel für diese Variante ist der Anime „La Blue Girl“, in dem eine weibliche Ninja-Kämpferin ihre vergrößerte Klitoris im sexuellen Kampf als Waffe nutzt.

Andere Bezeichnungen für Futanari

In westlich orientierten Werken sind im englischsprachigen Raum Begriffe wie Dickgirl, Shemale und New Half gebräuchlich. Die Bezeichnungen Dickgirl und Shemale, ähnlich der deutsche Begriff Schwanzweib, sind anstößig und sollten vor allem nicht im Kontext mit realen Personen verwendet werden. New Half oder Shemale beschreiben Transfrauen, die Hormonbehandlungen erhalten haben, jedoch keine geschlechtsangleichenden Operationen durchführen ließen. Auch diese werden in der japanischen Alltagssprache manchmal als Futanari bezeichnet, gelten aber als außerhalb des eigentlichen Genres stehend.

Problematik der Futanari

Die Überschneidung mit äußerlichen Merkmalen von Transpersonen, Hermaphroditen oder intersexuellen Menschen haben zur Folge, dass Futanari-Darstellungen dazu neigen, diese Personengruppen zu fetischisieren. Der Konsum pornographischen Materials kann sexuelle Fantasien bedienen, man sollte diese aber nur mit Consens und Respekt im realen Leben durchführen.

Ein anderer Kritikpunkt, der auf viele Hentai-Kategorien zutrifft, ist, dass die Darstellung von Futanari oft stereotype Vorstellungen von Geschlecht und Sexualität verstärkt und eine unrealistische und idealisierte Darstellung des Körpers fördert. Die primären und sekundären Geschlechtsmerkmale werden meist völlig überzogen dargestellt. Der Penis, Brüste und Hüften der Futanari sind meist riesig und fern von einem echten menschlichen Körper. Dies kann ein unrealistisches Bild von weiblichen Körpern schaffen, was Frauen und Männern gleichermaßen schadet.

Verständnis von Sexualität im Wandel

Das Interesse an Futanari reflektiert die unterschiedlichen Einstellungen zur Sexualität und Geschlecht in verschiedenen Gesellschaften. In der japanischen Kultur wird Futanari oft als eine Form der sexuellen Fantasie betrachtet, die Tabus bricht und eine alternative Sichtweise auf Geschlecht und Identität bietet. In anderen Kulturen kann Futanari als sehr provokativ wahrgenommen werden.