Feigwarze

Lesedauer: 7 Minuten
So hilfreich ist dieser Beitrag 0
Bewertung abgeben 0 Kundenbewertungen
Feigwarze-01

Bist du mit Feigwarzen vertraut? Tatsächlich zählen Feigwarzen zu einer weit verbreiteten Geschlechtskrankheit, also eher weniger ästhetisch. Sie sind ein Tabuthema und äußern sich als unerwünschte und unansehnliche Wucherungen im Intimbereich. Aus diesem Grund zielt dieser Wissensbeitrag darauf ab, dich über diese nicht seltene Geschlechtskrankheit aufzuklären.

Definition: Feigwarze

Feigwarzen sind auch unter dem Begriff Genitalwarzen, HPV-Warzen oder Kondylome bekannt und zählen zu den an den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen. Diese kleinen, warzenartigen Wucherungen bilden sich hauptsächlich im Genital- und Analbereich, können jedoch in seltenen Fällen auch im Mund auftreten und variieren in Größe sowie Form. Die Ursache für Feigwarzen liegt in verschiedenen Stämmen des humanen Papillomavirus (HPV), von denen es zahlreiche Arten gibt.

Während einige Stämme Feigwarzen direkt verursachen, steigern andere das Risiko für schwerwiegendere Erkrankungen wie Gebärmutterhalskrebs oder Analkrebs. Eine positive Nachricht ist, dass es Behandlungsansätze gibt. Jedoch kann die Behandlungsdauer, je nach Schweregrad der Infektion und weiteren individuellen Faktoren, variieren. Es gibt über hundert verschiedene HPV-Subtypen, von denen einige die Bildung von Feigwarzen an den Genitalien, am Anus und gelegentlich im Mund begünstigen, während andere mit verschiedenen Krebsarten in Verbindung gebracht werden, wie beispielsweise Gebärmutterhals- oder Analkrebs.

Typische Symptome und Folgen

Mit Feigwarzen gehen typische Symptome und Folgen einher, ähnlich wie bei anderen Erkrankungen auch. Bei Auftreten dieser Symptome sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden, um eine frühzeitige Diagnose und Behandlung zu ermöglichen. Warzenähnliche Wucherungen im Intimbereich, insbesondere in Verbindung mit Juckreiz oder einem brennenden Gefühl, sollten direkt abgeklärt werden.

Besonders charakteristisch ist ein gewisses Unbehagen während des Wasserlassens oder Geschlechtsverkehrs, was typisch für Feigwarzen ist. Diese Warzen treten oft in der Region zwischen Haut und Schleimhaut auf, wie beispielsweise am Anus, den Schamlippen oder sogar in der Vagina. Hinzu kommt, dass sie zwar häufig eine blumenkohlartige Oberfläche aufweisen, jedoch keinerlei Schmerzen verursachen. Der Körper bekämpft die Viren im Normalfall selbstständig, wodurch sie nach einer gewissen Zeit aus dem Körper verschwinden. Das ist hier aber nicht der Fall.

Allgemein können bestimmte HPV-Subtypen Feigwarzen verursachen. Eine Infektion mit spezifischen Feigwarzen-Typen führt aber nicht zwangsläufig zur Entwicklung von Feigwarzen. Obwohl HPV-Infektionen selten zu Krebs führen, sind HPV-Viren maßgeblich an der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs, Analkrebs, Vulva- und Peniskrebs sowie Mund- und Rachenkrebs beteiligt. Das Risiko an Analkrebs zu erkranken, ist bei Menschen mit HIV deutlich höher, wobei Vulva- und Peniskrebs normalerweise ähnlich selten auftreten wie Analkrebs. Feigwarzen sind im Allgemeinen zwar gutartig, dennoch erhöhen einzelne HPV-Stämme das Risiko an Gebärmutterhalskrebs, Analkrebs usw. zu erkranken, insbesondere wenn die Infektion unbehandelt bleibt.

Übertragung von Feigwarzen

Grundsätzlich ist es bei der Thematik der Geschlechtskrankheiten wichtig sich damit auseinanderzusetzen, wie diese genau übertragen werden, um vorbeugende Maßnahmen ergreifen zu können. Die warzenartigen Wucherungen können allgemein durch sexuellen Kontakt übertragen werden und sind daher als hoch ansteckende, sexuell übertragbare Infektion einzustufen. Einige wichtige Übertragungswege und Risikofaktoren werden nachfolgend konkret betrachtet:

  • Sexueller Kontakt

Das humane Papillomavirus (HPV), das Feigwarzen verursacht, befindet sich in Hautschuppen und kann daher leicht von einer Person auf eine andere übertragen werden, insbesondere durch intensiven Körperkontakt während des Geschlechtsverkehrs.

  • Hautverletzungen

Schon kleinste Verletzungen in der Haut oder Schleimhaut machen es dem Virus einfach in den Körper einzudringen. Dahingehend kann eine frische Intimrasur Ansteckung begünstigen, wenn dadurch kleine Verletzungen verursacht werden.

  • Sexspielzeug

Der Gebrauch von Sexspielzeug kann ebenfalls das Ansteckungsrisiko erhöhen, da HPV auf den Oberflächen haften bleibt.

  • Übertragung durch Handtücher

In sehr seltenen Fällen können Feigwarzen sogar über Handtücher übertragen werden, was jedoch eher ungewöhnlich ist.

Allgemein ist besondere Vorsicht bei schwangeren Frauen geboten, da sie das HPV-Virus während der Geburt auf das Kind übertragen können. Das tückische an dieser Krankheit ist, dass nach der eigentlichen Infektion Wochen oder gar Monate vergehen können, bis sich sichtbare Feigwarzen bilden und erste Symptome auftreten. Daher ist es außerordentlich wichtig, die unterschiedlichen Übertragungswege zu kennen, um das Risiko einer Infektion zu minimieren und geeignete Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen.

Diagnose von Feigwarzen

Nachdem die warzenähnlichen Wucherungen im Intimbereich festgestellt wurden und ein Arzt konsultiert wurde, erfolgt zunächst die Diagnose. Ärzte können beispielsweise allein durch die visuelle Inspektion erkennen, ob es sich um Feigwarzen handelt oder nicht – das wird auch als Blickdiagnose bezeichnet.

Falls nötig kann eine weitere Tastuntersuchung durchgeführt werden, um eine Infektion mit dem Virus auszuschließen. Dabei wird nicht nur der Genitalbereich, sondern auch das Rektum sowie der Bereich des Darms unmittelbar hinter dem After untersucht. Dafür wird ein dünnwandiges, rohrförmiges Instrument, wie ein Anoskop oder Proktoskop, verwendet. Es ist wichtig zu betonen, dass die Diagnose in der Regel nicht schmerzhaft ist und du dahingehend keine Angst haben musst.

Zusätzlich zu diesen Untersuchungen können bei Bedarf auch einige Tests zur Diagnose von Feigwarzen durchgeführt werden. Dazu gehören:

  • Azetoweiß-Test (Essigsäuretest)

Bei diesem Test wird eine verdünnte Essigsäurelösung auf die verdächtigen Stellen aufgetragen. Feigwarzen erscheinen dabei oft weißlich und werden dadurch direkt sichtbar.

  • Biopsie

In besonderen Fällen kann eine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen werden, um die Diagnose sicher zu bestätigen. Dies geschieht oft, wenn die Feigwarzen ungewöhnlich aussehen oder andere Behandlungen nicht erfolgreich waren.

  • HPV-Test

Ein Test auf humane Papillomaviren (HPV) kann durchgeführt werden, um das Vorhandensein des Virus zu bestätigen. Dieser Test wird manchmal in Verbindung mit anderen diagnostischen Verfahren durchgeführt. Die Wahl des geeigneten Tests hängt von verschiedenen Faktoren und der Einschätzung des behandelnden Arztes ab. Diese Diagnoseverfahren bieten einen groben Überblick darüber, was im Falle einer Infektion zu erwarten ist.

Behandlung von Feigwarzen

Nachdem die Infektion diagnostiziert wurde, ist es unumgänglich, die Feigwarzen sofort zu behandeln. Es darf keine Zeit verstreichen. Eine frühzeitige Erkennung ist hierbei also von entscheidender Bedeutung. Im Prinzip gibt es keine einzelne spezifische Behandlung, die gezielt gegen die Viren wirkt, daher sind regelmäßige vorbeugende Untersuchungen auf Feigwarzen oder Krebsvorstufen notwendig.

Dennoch gibt es verschiedene Ansätze zur Bekämpfung von Feigwarzen. Jedoch kann keine Methode eine vollständige und dauerhafte Entfernung garantieren. Selbst nach einer erfolgreichen Behandlung besteht die Möglichkeit, dass Feigwarzen erneut zurückkehren.

Die Wahl der Behandlungsmethode hängt unter anderem von der Anzahl, Größe und Lage der Warzen ab. Häufig werden Cremes oder Salben verschrieben, jedoch zeigen diese nicht immer die gewünschte Wirksamkeit. Alternativ können operative Maßnahmen zur Entfernung der Feigwarzen ergriffen werden, wie die Anwendung eines feinen Löffels (Kürettage) oder einer chirurgischen Schere. Weitere Methoden umfassen kurzzeitiges Erhitzen (Elektrokaustik), Laserabtragung oder Vereisung mit flüssigem Stickstoff. Zusätzlich gibt es die Verätzungs-Methode, bei der eine Säure auf die betroffenen Stellen aufgetragen wird, um die oberste Hautschicht zu verätzen.

Prävention und Schutz vor Feigwarzen

Es besteht weitgehend Einigkeit darüber, dass Feigwarzen im Intimbereich unerwünscht sind. Zur Reduzierung des Infektionsrisikos können präventive Maßnahmen ergriffen werden, darunter fallen der Schutz beim Geschlechtsverkehr, die Praxis von Safer Sex und die HPV-Impfung.

Kondome bieten aufgrund ihrer begrenzten Abdeckung des Körpers nur einen geringen Schutz vor Feigwarzen, da HPV leicht über die Haut und Schleimhaut übertragen werden kann. Selbst bei intensivem Körperkontakt oder durch Schmierinfektionen (z. B. über Hände oder Sexspielzeuge) können die Viren übertragen werden.

Bei einer Infektion kann eine frühzeitige Behandlung nicht nur das Risiko der Weitergabe an andere Personen reduzieren, sondern auch die Heilungschancen generell erhöhen. Regelmäßige Untersuchungen auf Geschlechtskrankheiten, mindestens einmal jährlich, sind empfehlenswert. Zudem ist eine offene Kommunikation mit dem Sexualpartner und die Impfung ein wesentlicher Bestandteil der Vorsorge.

Die HPV-Impfung bietet Schutz gegen bestimmte HPV-Typen, die zu Gebärmutterhalskrebs oder Feigwarzen führen können. Es wird empfohlen, Kinder und Jugendliche zwischen 9 und 14 Jahren zu impfen, da sie in diesem Alter in der Regel noch keinen Kontakt mit dem Virus hatten. Die Impfung ist jedoch auch zu einem späteren Zeitpunkt möglich. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass die Impfung keinen vollständigen Schutz bietet.