Edging

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Edging-Definition

Dieser Artikel informiert über die Sexualpraktik, die sich hinter dem Begriff „Edging“ verbirgt. Warum ist Edging so beliebt und wie funktioniert es? Warum stellt Edging eine Bereicherung für das tägliche Sexleben dar? Dieser Artikel versammelt alle wissenswerten Fakten rund ums Thema Edging. Viel Spaß beim Lesen!

Definition: Edging

Das englische Wort „Edging“ stammt vom Substantiv „Edge“ ab, was am häufigsten mit den deutschen Wörtern Rand, Schneide, Ecke oder Grenze zu übersetzen ist. In Bezug auf die hier gemeinte Sexualpraktik lässt sich der Begriff wohl am besten mit „Zum Äußersten gehen“ übersetzen. Womit wir auch schon „in medias res“ sind. Der besondere Reiz des Edging liegt darin begründet, immer wieder bis an die Grenze eines unmittelbar bevorstehenden Orgasmus zu gehen, es aber letztlich nicht dazu kommen zu lassen.¹,²

Wie funktioniert Edging?

Beim Edging geht es – wie oben beschrieben – darum, den Orgasmus so lange wie möglich hinauszuzögern. Das damit verbundene Ziel: den Akt zu verlängern und letztendlich mit einem wahren Super-Orgasmus belohnt zu werden. Edging kann man sowohl im Rahmen der Selbstbefriedigung wie auch zusammen mit der Partnerin bzw. dem Partner durchführen. Was in beiden Fällen entweder Voraussetzung oder Ziel sein muss: sich selbst oder seinen Partner bzw. seine Partnerin perfekt zu kennen.

Das Timing und Abpassen des richtigen Zeitpunkts für die Unterbrechung der Stimulation ist essenziell für ein erfolgreiches und lustvolles Edging mit berauschendem „Happy End“.¹

Die Kunst der Stimulation beim Edging

Ob man sich selbst befriedigt oder den Partner oder die Partnerin: Der Ablauf beim Edging folgt immer dem selben Prinzip, wobei die Gesamtdauer höchst variabel ist und den persönlichen Bedürfnissen angepasst werden kann. Im Rahmen der Selbstbefriedigung ist die Grundvoraussetzung in der Regel immer erfüllt: Man kennt sich und weiß, was einen stimuliert. Das kann ein guter Porno sein, heiße Fotos oder auch einfach „nur“ erotische Gedanken. Man weiß, welche Berührungen man mag und wie der Ort beschaffen sein sollte, an dem man sich selbst verwöhnt. Am Kamin, unter der Dusche, in der Badewanne, im Bett – die Vorlieben sind da so unterschiedlich wie die Möglichkeiten.

Wenn man das Edging als neue Variante in den Sex mit dem Partner oder der Partnerin mit einbauen möchte, ist es wichtig, seine oder ihre Vorlieben genau zu kennen. Das Edging ist aber auch eine gute Möglichkeit, genau das in Erfahrung zu bringen. Eine Möglichkeit ist es, den genauen Anweisungen des Partners oder der Partnerin zu folgen, während man ihn oder sie befriedigt. So bietet das Edging eine Horizonterweiterung in Bezug auf den Körper des Partners oder der Partnerin. Gleichzeitig kann das Gefühl, den Partner oder die Partnerin buchstäblich in der Hand zu haben, sehr reizvoll sein. Es gibt einem das Gefühl von Macht und Kontrolle und dem Partner oder der Partnerin das Gefühl des Ausgeliefert-seins. Beides kann im erotischen Zusammenhang ein Höchstmaß an Spannung erzeugen.

Bei den möglichen Stimulationstechniken sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Küssen, Streicheln, Massieren oder „Nipple Play“ (Brustwarzenstimulation) sind zarte Formen der Stimulation, die bei manch einem allerdings schon große Wirkung entfalten. Oralsex, Penetration oder die Stimulation der Vagina bzw. des Penis mit der Hand sind weitergehende Stimulationsmöglichkeiten, bei denen vor allem darauf aufgepasst werden muss, dass der „Point of no return“ nicht erreicht wird. Doch dazu später mehr.

Auch der Einsatz von Sexspielzeug oder anderen Hilfsmitteln wie Gleitgel, Öl oder ähnlichem sind selbstverständlich für viele unverzichtbarer Bestandteil des Edging.

Der Ablauf beim Edging

Wie bei allen erotischen Spielarten gilt zunächst: Den genauen Ablauf bestimmt man selbst bzw. zu zweit. Nichts ist abturnender als Sex nach dem Handbuch. Wie oben beschrieben, ist vor allem beim Edging zu zweit – aber auch alleine – das oberste Gebot, die Orgasmuskurve genauestens zu beobachten, entweder bei sich selbst oder beim Partner oder der Partnerin. Man kann hier ausprobieren, ob man beim Edging zu zweit die Zeichen nonverbal erkennt oder ob man eine ständige Rückmeldung vom Partner oder der Partnerin haben will. Das Erregungslevel des Partners am Zustand seines Körpers oder an der Intensität des Stöhnens zu erkennen, kann mitunter auch sehr spannend sein. Beim Edging zu zweit ist man als aktiver Part immer auch eine Art Lustdetektiv.

Die Stufen

Der Erregungsgrad auf dem Weg zum Orgasmus wird in sechs Stufen beschrieben:

  1. Keine Erregung
  2. Leichte Erregung
  3. Starke Erregung
  4. Sehr starke Erregung
  5. Point of no return
  6. Orgasmus

Beim erfolgreichen Edging startet man bei Stufe 1 (keine Erregung), arbeitet sich vor bis Stufe 4 (sehr starke Erregung), legt eine Pause ein, um mindestens zu Stufe 3 (starke Erregung) zurückzukehren, besser noch zu Stufe 2 (leichte Erregung). Jetzt beginnt eine Pendelphase zwischen den Stufen 2 und 4, die man beliebig lang ausdehnen kann.

Mit der Zeit kommt die Übung und man wird immer virtuoser in der Stimulation des Partners oder der Partnerin bzw. nimmt an sich selbst die Zeichen ganz genau wahr. Die rote Linie, die vor dem Finale nicht überschritten werden darf, ist der oben schon angedeutete „Point of no return“ – der Punkt also, an dem es kein Zurück mehr gibt, an dem sich der Orgasmus unwiderruflich vollzieht. Diesen Punkt planlos bzw. zufällig zu erreichen, kann zu einem möglicherweise enttäuschenden Orgasmus führen, weshalb hier größte Aufmerksamkeit geboten ist.

Wenn man die Pendelphase ausgiebig ausgekostet hat, erklärt sich das Finale von selbst. Hierbei wird der „Point of no return“ nun ganz bewusst herbeigeführt und im besten Fall wird das Zurückhalten durch einen grandiosen Orgasmus belohnt.²

Ziel des Edging

Das Edging hat viele, ausschließlich positive Effekte:

  • Es fördert die Ausdauer, was vor allem für Männer ein großes Thema ist, die dazu neigen, zu schnell zu kommen (vor allem junge Männer).
  • Frauen brauchen im Gegensatz dazu oft mehr Zeit, um zum Höhepunkt zu kommen. Das Edging bietet hier eine tolle Möglichkeit, den Sex entsprechend zu verlängern.
  • Die Intensität des Orgasmus erreicht möglicherweise bisher ungekannte neue Höhen.
  • Die Ejakulation beim Mann wird intensiver. Er spritzt in der Regel mehr und weiter.
  • Die Spermienzahl kann sich erhöhen.
  • Gerade für Frauen, aber auch für Männer, sind im Rahmen einer Session mehrere Orgasmen möglich.
  • Beim Edging gilt in besonderem Maße, was für Sex allgemein gilt: Es ist sehr durchblutungsfördernd, regenerativ und erhöht beim Mann die Erektionsqualität, was auch der Frau viel zusätzlichen Lustgewinn bringen kann.
  • Man lernt sich selbst und/oder seinen Partner oder seine Partnerin besonders gut kennen und erreicht möglicherweise ein ganz neues Level der Intimität.³

Fazit: Edging als Bereicherung im Sexleben

Das Edging eignet sich sowohl zur Verbesserung der Selbstbefriedigung wie auch zur Erweiterung und Ausdehnung des Liebesaktes mit dem Partner oder der Partnerin. Dabei spielt es keine Rolle, wie lange man schon ein Paar ist. Auch für Sexfreundschaften oder einschlägige Dates kann diese Technik eine Bereicherung sein. Vielleicht lernt man seinen Partner oder seine Partnerin ganz neu kennen.³

Quellennachweise

¹Glamour Redaktion (2021): Edging: So funktioniert die Technik für Super-Orgasmen. Online verfügbar unter: https://www.glamour.de/liebe/artikel/edging-so-funktioniert-die-technik-fuer-super-orgasmen, zuletzt geprüft am 20.05.2022.

²Pons Redaktion: Edge. Online verfügbar unter: https://de.pons.com/%C3%BCbersetzung/englisch-deutsch/edge, zuletzt geprüft am 20.06.2022.

³Oyva Redaktion (2020): Ultimativer Leitfaden für den Superorgasmus mit Edging. Online verfügbar unter: https://oyva.de/edging/, zuletzt geprüft am 20.06.2022.