Dogging

17.10.2025 Sexuelle Praktiken Lesedauer: 4min

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Sexuelle Praktiken sind äußerst vielfältig und orientieren sich stets an der Sexualität des Menschen. Die meisten sexuellen Praktiken finden im privaten Umfeld statt, allerdings kommen immer neue Praktiken auf, die sich nicht auf den privaten Raum beschränken. So auch das Dogging. Was es zu der sexuellen Praktik zu wissen gibt, erklärt der folgende Beitrag.

Definition: Dogging

Dogging bezeichnet eine sexuelle Praxis, bei der Einzelpersonen oder Paare sexuelle Handlungen an öffentlich zugänglichen Orten ausüben, häufig mit dem Ziel, dabei beobachtet zu werden oder spontan andere Personen einzubeziehen. Die Praktik verbindet Elemente von Exhibitionismus, Voyeurismus und Gruppensex.

Vorgehensweise

Die Vorgehensweise beim Dogging beginnt schon einige Zeit vor dem Beginn der sexuellen Aktivitäten:

  • Verabredung oder spontane Teilnahme: Dogging-Treffen werden entweder im Vorfeld über spezielle Online-Foren, Messenger-Gruppen oder soziale Netzwerke organisiert oder finden spontan an bekannten Treffpunkten statt.
  • Ort der Begegnung: Häufige Schauplätze sind abgelegene Parkplätze, Waldstücke oder Parkanlagen, somit Orte, die öffentlich zugänglich, aber dennoch diskret genug sind, um unbeobachtet zu bleiben.
  • Teilnehmerrollen: Meist handelt es sich um Paare oder Einzelpersonen, die entweder aktiv miteinander agieren oder als Zuschauer teilnehmen. Oftmals besteht die Möglichkeit, spontan in die Handlung einzusteigen, jedoch nur mit Zustimmung der Beteiligten.
  • Kommunikation vor Ort: Nonverbale Signale oder einfache Gesten dienen häufig als Mittel zur Kontaktaufnahme und zur Klärung der gegenseitigen Erwartungen und Grenzen.
  • Beendigung und Abreise: Nach dem einvernehmlichen sexuellen Austausch verlassen die Beteiligten meist unabhängig voneinander den Ort, oft ohne persönlichen Kontakt oder Nachverfolgung.

Reiz

Der Reiz von Dogging ergibt sich aus dem Zusammenspiel mehrerer psychologischer und sozialer Faktoren. Für viele Beteiligte steht die Erregung durch Öffentlichkeit im Vordergrund, also die Vorstellung, beim Sex gesehen zu werden oder andere beim Sex zu beobachten. Diese Form des Voyeurismus und Exhibitionismus kann das Lustempfinden steigern, da sie mit Nervenkitzel, Grenzerfahrung und sozialer Abweichung verbunden ist.

Zudem bietet Dogging eine Möglichkeit, Anonymität mit sexueller Spontanität zu kombinieren. Die meist flüchtigen, wenig personalisierten Begegnungen erlauben es den Beteiligten, Rollenmuster und gesellschaftliche Erwartungen bewusst zu verlassen. Für einige ist es auch die Möglichkeit, sexuelle Fantasien auszuleben, die im privaten Umfeld nicht umsetzbar sind. Der Reiz entsteht damit aus dem Zusammenspiel von Unsichtbarkeit, Entgrenzung und kontrollierter Öffnung gegenüber Unbekannten.

Arten

Das Dogging kann auf unterschiedliche Arten umgesetzt werden. Dabei kann man auch zwischen aktiven und passiven Rollen unterscheiden:

  • Beobachtendes Dogging (Voyeuristisches Dogging)
    Einzelpersonen oder Gruppen nehmen ausschließlich als Zuschauer:innen teil, ohne aktiv in das Geschehen einzugreifen. Der Fokus liegt auf der visuellen Reizwahrnehmung und dem Nervenkitzel, anderen beim Sex im öffentlichen Raum zuzusehen.
  • Aktives Dogging
    Ein oder mehrere Paare führen sexuelle Handlungen an einem öffentlichen Ort aus, häufig mit dem Wissen oder der Absicht, dabei beobachtet zu werden. Die sexuelle Handlung selbst steht im Vordergrund, nicht die Interaktion mit Dritten.
  • Teilnehmendes Dogging
    Neben dem Zuschauen erfolgt mit Zustimmung aller Beteiligten auch eine aktive Beteiligung an der sexuellen Handlung. Diese Form beinhaltet oft Gruppen- oder Partnertausch-Aspekte.
  • Verabredetes vs. spontanes Dogging
    Manche Treffen werden über einschlägige Plattformen oder Foren gezielt organisiert, während andere spontan an bekannten Treffpunkten entstehen, abhängig von Ort, Zeit und Beteiligungsbereitschaft.

Rechtliche Situation

Dogging ist in Deutschland nicht ausdrücklich gesetzlich geregelt, fällt jedoch unter allgemeine Rechtsvorschriften zum Schutz der öffentlichen Ordnung und sexuellen Selbstbestimmung. Maßgeblich ist dabei insbesondere:

  • § 183a StGB – Erregung öffentlichen Ärgernisses
    Sexuelle Handlungen in der Öffentlichkeit können strafbar sein, wenn sie geeignet sind, öffentliches Ärgernis zu erregen. Voraussetzung ist, dass die Handlung in einer Weise erfolgt, die Dritte ungewollt konfrontiert und schockiert.
  • § 118 OWiG – Belästigung der Allgemeinheit
    In minder schweren Fällen kann Dogging als Ordnungswidrigkeit gewertet werden, insbesondere wenn keine explizit sexuelle Handlung vorliegt, aber die öffentliche Ordnung gestört wird.
  • Einwilligung und Persönlichkeitsrechte
    Die Beteiligung an Dogging muss stets einvernehmlich erfolgen. Nicht-einvernehmliches Filmen, Fotografieren oder Veröffentlichen von Bildern ist gemäß § 201a StGB strafbar.

Dogging, Exhibitionismus & Voyeurismus

Dogging steht in engem Zusammenhang mit den sexuellen Neigungen Exhibitionismus und Voyeurismus, unterscheidet sich jedoch in wesentlichen Punkten.

  • Beim Exhibitionismus geht es um die gezielte sexuelle Erregung durch das Zeigen des eigenen Körpers oder sexueller Handlungen vor anderen – oft ohne deren Zustimmung.
  • Beim Voyeurismus steht das heimliche Beobachten im Vordergrund, ebenfalls häufig ohne Einverständnis der beobachteten Person.

Dogging hingegen basiert auf dem gegenseitigen Einverständnis aller Beteiligten und ist in der Regel nicht heimlich. Es verbindet Elemente beider Neigungen in einem öffentlichen oder halböffentlichen Rahmen:

  • Für einige Teilnehmer besteht der Reiz darin, beobachtet zu werden (exhibitionistisches Element).
  • Andere erleben Erregung durch das Zusehen (voyeuristisches Element).

Dogging ist damit keine pathologische Ausprägung, sondern eine einvernehmliche sexuelle Praktik, die auf kontrollierten Formen beider Verhaltensweisen basiert.


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Literaturverzeichnis

Sexpedia. (2025, Oktober 17). Dogging. BachelorPrint. https://www.sexpedia.info/dogging/ (abgerufen 17.10.2025)

Verweis im Text

Klammern
(Sexpedia , 2025)
Im Text
Sexpedia (2025)

Literaturverzeichnis

Sexpedia. 2025. "Dogging." BachelorPrint, abgerufen Oktober 17, 2025. https://www.sexpedia.info/dogging/.

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Klammern
(Sexpedia 2025)

Literaturverzeichnis

Sexpedia "Dogging," BachelorPrint, Oktober 17, 2025, https://www.sexpedia.info/dogging/ (abgerufen Oktober 17, 2025).

Fußnoten

Kurzbeleg
Sexpedia, "Gekürzter Titel."

Literaturverzeichnis

Sexpedia: Dogging, in: BachelorPrint, 17.10.2025, [online] https://www.sexpedia.info/dogging/ (abgerufen 17.10.2025).

Fußnoten

Vollbeleg
Sexpedia: Dogging, in: BachelorPrint, 17.10.2025, [online] https://www.sexpedia.info/dogging/ (abgerufen 17.10.2025).
Direktes Zitat
Sexpedia, 2025.
Indirektes Zitat
Vgl. Sexpedia, 2025.

Literaturverzeichnis

Sexpedia (2025): Dogging, in: BachelorPrint, [online] https://www.sexpedia.info/dogging/ (abgerufen 17.10.2025).

Verweis im Text

Direktes Zitat
(Sexpedia, 2025)
Indirektes Zitat
(Sexpedia, 2025)
Im Text
Sexpedia (2025)

Literaturverzeichnis

Sexpedia. "Dogging." BachelorPrint, 17.10.2025, https://www.sexpedia.info/dogging/ (abgerufen 17.10.2025).

Verweis im Text

Klammern
(Sexpedia)
Im Text
Sexpedia

Literaturverzeichnis

Nummer. Sexpedia . Dogging [Internet]. BachelorPrint. 2025 [zitiert 17.10.2025]. Verfügbar unter: https://www.sexpedia.info/dogging/


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