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Sexuelle Praktiken sind ebenso individuell wie die menschliche Sexualität selbst. Daher ist es meist schwer, die einzelnen Praktiken zu kategorisieren. Dennoch kann der Begriff „Body Worship“ als eine Art Überbegriff verstanden werden, der alle Arten sexueller Praktiken umfasst, die eine besondere Verehrung einzelner Körperteile beschreiben.
Definition Body Worship
Body Worship ist eine erotische Praxis, bei der bestimmte Körperstellen des Partners oder der Partnerin mit besonderer Zärtlichkeit, Achtsamkeit und Verehrung behandelt werden – etwa durch Küssen, Streicheln, Lecken oder Massieren. Beliebte Bereiche sind dabei Füße, Hände, Brüste, Po oder auch Muskeln.
Nicht immer steht beim Body Worship ein Fetisch im Vordergrund. Während die Anziehung zu Füßen häufiger mit einem spezifischen Fetisch verbunden ist, handelt es sich bei der Fokussierung auf klassische erogene Zonen wie Po oder Brust eher um eine sinnliche oder hingebungsvolle Form der Intimität, ohne zwanghafte Fixierung.
Body Worship kann je nach Vorlieben romantisch, erotisch oder Teil von dominanten und submissiven Dynamiken sein, etwa im BDSM. Im Mittelpunkt steht stets die intensive Verehrung des Körpers des anderen.
Formen
Body Worship lässt sich in verschiedene Formen unterteilen, je nachdem, welcher Körperbereich im Mittelpunkt steht. Die Begriffe werden dabei meist in englischer Sprache verwendet:
- Foot Worship – Der Fokus liegt auf Füßen (Fußfetisch). Füße werden hierbei durch Küssen, Lecken, Massieren oder auch durch das bewusste Wahrnehmen des Geruchs verehrt.
- Hand Worship – Der Fokus liegt hier auf Händen und Fingern, die durch sanfte Berührungen, Küsse oder Saugen verehrt werden.
- Ass Worship – Der Fokus liegt hier auf dem Gesäß. Man spricht hier meist nicht von einem Fetisch, da es sich um eine erogene Zone handelt. Das Gesäß wird dabei durch Massagen, Küsse, Lecken oder leichtes Spanking verehrt.
- Breast Worship – Auch der besondere Fokus auf Brüste gilt nicht als Fetisch. Die Brüste werden hierbei häufig gestreichelt, geküsst oder es findet eine allgemeine liebevolle Zuwendung statt.
- Leg Worship – Hierbei kommt Beinen, im Besonderen Oberschenkeln und Waden, besondere Aufmerksamkeit zu, die durch sanfte Berührungen und Küsse ausgedrückt wird.
- Muscle Worship – Muscle Worship stellt eine besondere Form des Body Worships da, die besonders im Fitness- und BDSM-Bereich auftritt. Hierbei werden muskulöse Körperteile fokussiert und durch Berührungen oder bloßes Betrachten verehrt.
- Neck Worship – Bei dieser Form ist der Hals im Fokus, der durch Küsse, Lecken oder sanftes Beißen verehrt wird.
- Face Worship – Hier wird das gesicht durch physische Berührungen fokussiert, allerdings spielt hierbei auch Augenkontakt eine besondere Rolle.
- Slit Worship – Die besondere Verehrung der Vagina gilt nicht als Fetisch und wird hierbei besondere Zuwendung durch Küssen, Lecken oder liebevolle Berührungen.
- Cock Worship – Auch die besondere Zuwendung des Penis gilt nicht als spezieller Fetisch, denn es handelt sich hier ebenfalls um eine erogene Zone. Der Penis erfährt hierbei durch orale Stimulation, Berührungen und intensive Verehrung Zuwendung.
Sexualpraktiken
Body Worship beschreibt eine Vielzahl erotischer Praktiken, bei denen bestimmte Körperstellen des Partners mit intensiver Aufmerksamkeit, Hingabe und Verehrung behandelt werden. Dabei steht weniger die direkte sexuelle Stimulation im Vordergrund, sondern vielmehr Wertschätzung, Nähe und oft auch eine subtile Machtdynamik – etwa in dominanten oder submissiven Rollenspielen. Die Ausführung des Body Worships kann von sanft und romantisch bis hin zu hingebungsvoll und devot reichen – abhängig von den persönlichen Vorlieben.
Allgemeine Praktiken im Body Worship:
- Küssen, Lecken, Streicheln der verehrten Körperstelle
- Massagen oder das Einölen der entsprechenden Bereiche
- Verbal Worship: liebevolle oder bewundernde Worte
- Intensiver Blickkontakt oder bewunderndes Betrachten
- In devoten Szenarien: Knien, sanfte Unterwerfungsgesten
Spezifische Formen und Ausführungen im Body Worship:
- Foot Worship: Umfasst z. B. das Küssen, Lecken oder Saugen der Zehen, Massieren der Füße oder das bewusste Einbeziehen von Geruch – oft mit fetischistischem Hintergrund.
- Ass Worship: Lecken des Gesäßes (Analingus), sanfte Küsse, Streicheleinheiten oder leichtes Spanking – häufig mit spielerischem oder verehrendem Charakter.
- Breast Worship: Das Saugen, Lecken oder liebevolle Berühren der Brüste und Brustwarzen, oft verbunden mit zärtlicher Sprache oder sinnlichem Augenkontakt.
- Muscle Worship: Häufig im Fitness- oder Dominanzkontext; hier werden Muskeln bewundert, gestreichelt oder geküsst – manchmal mit deutlich devoter Haltung.
- Slit Worship: Achtsames, intensives Lecken oder Küssen der Vulva, oft kombiniert mit verbaler Verehrung oder einer betonten Konzentration auf Lust und Zuwendung.
- Cock Worship: Zärtliches Küssen, Saugen oder Berühren, meist sehr langsam und respektvoll, oft mit devotem Unterton, z. B. in kniender Position.
Muscle Worship
Muscle Worship ist eine erotische Praxis aus dem Bereich des Body Worships, bei der muskulöse Körper oder einzelne Muskelpartien im Mittelpunkt stehen. Der Fokus liegt auf der bewundernden und hingebungsvollen Zuwendung zum Körper des Partners – etwa durch Streicheln, Massieren, Küssen oder das Ansehen angespannter Muskeln.
Typische Elemente sind das Bewundern, Streicheln, Küssen, Massieren oder auch das vorsichtige Anspannen und Präsentieren der Muskeln durch den dominanten Part. Der verehrende Part kann dabei in eine unterwürfige Rolle schlüpfen, während der muskulöse Partner als stark, überlegen oder körperlich begehrenswert wahrgenommen wird.
Muscle Worship ist nicht zwangsläufig fetischistisch, viele erleben es als Ausdruck von körperlicher Anziehung, Respekt oder einfach als intensiven, körperbetonten Genuss. Wie bei allen Formen von Body Worship stehen gegenseitige Zustimmung und ein respektvoller Umgang im Vordergrund.