Somnophilie

22.09.2025 Sexuelle Praktiken Lesedauer: 3min

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Die menschliche Sexualität ist facettenreich und reicht weit über das hinaus, was gesellschaftlich als „normal“ gilt. Manche Neigungen sind selten und werden kaum öffentlich besprochen, wie etwa die Somnophilie. Dabei handelt es sich um ein sexuelles Interesse, das sich auf schlafende Personen bezieht. In diesem Beitrag erfährst du, was genau Somnophilie bedeutet, wie Fachleute das Thema einordnen und warum Konsens dabei eine zentrale Rolle spielt.

Definition: Somnophilie

Der Begriff Somnophilie setzt sich aus den griechischen Wörtern somnus (Schlaf) und philia (Zuneigung, Neigung) zusammen. Die Bezeichnung beschreibt eine sexuelle Vorliebe, bei der die Vorstellung oder Handlung, mit einer schlafenden oder bewusstlosen Person intim zu werden, Erregung auslöst.

Somnophilie zählt zu den sogenannten paraphilen Interessen – das heißt: sexuelle Fantasien oder Verhaltensweisen, die außerhalb gesellschaftlicher Standards liegen. Wichtig dabei ist: Paraphilien sind nicht per se krankhaft oder strafbar. Entscheidend ist, wie die Fantasie ausgelebt wird – und ob sie einvernehmlich ist.

Warum Konsens entscheidend ist

Im Zusammenhang mit Somnophilie ist die Frage nach Zustimmung besonders sensibel.

  • In vielen Fällen bleibt diese Vorliebe auf Fantasieebene oder wird als Rollenspiel zwischen Partner*innen praktiziert. Hierbei wird im Vorfeld klar vereinbart, dass eine Person „schlafen spielt“. Die Interaktion basiert auf vorherigem Einverständnis.
  • Solche einvernehmlichen Szenarien sind aus sexualtherapeutischer Sicht unproblematisch, solange beide Seiten sich wohlfühlen und Grenzen eingehalten werden.

Problematisch wird es, wenn tatsächliche Handlungen ohne das Wissen oder die Zustimmung der schlafenden Person stattfinden. In solchen Fällen liegt ein sexueller Übergriff vor, der strafbar ist.

Somnophilie in Forschung und Diagnostik

Somnophilie ist bislang wenig wissenschaftlich erforscht. Der Begriff wurde in den 1980er-Jahren vom Sexualwissenschaftler John Money eingeführt und taucht seither gelegentlich in Fachliteratur auf. Meist im Kontext seltener sexueller Präferenzen oder psychosexueller Beratung.

In internationalen Diagnosesystemen wie dem ICD-11 oder DSM-5 wird Somnophilie nicht als eigenständige Störung geführt, kann aber unter „sonstige paraphile Störungen“ eingeordnet werden. Etwa dann, wenn sie mit persönlichem Leidensdruck verbunden ist oder die Gefahr besteht, gegen den Willen anderer zu handeln.

Wann ist therapeutische Unterstützung sinnvoll?

Menschen mit somnophilen Neigungen erleben ihre Fantasien sehr unterschiedlich. Einige empfinden sie als bereichernd, andere als belastend.

Eine sexualtherapeutische oder psychologische Beratung kann helfen, die eigene Sexualität besser zu verstehen, mögliche innere Konflikte zu klären und gesunde Wege im Umgang mit der Neigung zu finden.

Ziele einer Therapie könnten sein:

  • das sichere, einvernehmliche Ausleben der eigenen Fantasie
  • der Abbau von Schuld- oder Schamgefühlen
  • das Erlernen von Strategien, falls die Fantasie mit Kontrollverlust oder Angst vor Grenzüberschreitung verbunden ist

Nicht jede sexuelle Vorliebe braucht Behandlung. Erst wenn sie zu Problemen führt, für einen selbst oder für andere, kann professionelle Begleitung hilfreich sein.

Fazit

Somnophilie ist eine spezielle Form sexueller Fantasie, bei der schlafende oder bewusstlose Personen im Mittelpunkt stehen. Solange solche Vorstellungen im Rahmen von Konsens, Kommunikation und Vertrauen ausgelebt werden, sind sie aus psychologischer Sicht unbedenklich.

Kritisch wird es immer dann, wenn Handlungen ohne Zustimmung der betroffenen Person geschehen. In solchen Fällen handelt es sich um einen klaren Übergriff.

Sexuelle Vielfalt ist menschlich. Entscheidend ist, dass jede Fantasie achtsam, respektvoll und verantwortungsvoll gelebt wird.


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Literaturverzeichnis

Sexpedia. (2025, September 22). Somnophilie. BachelorPrint. https://www.sexpedia.info/somnophilie/ (abgerufen 03.10.2025)

Verweis im Text

Klammern
(Sexpedia , 2025)
Im Text
Sexpedia (2025)

Literaturverzeichnis

Sexpedia. 2025. "Somnophilie." BachelorPrint, abgerufen Oktober 03, 2025. https://www.sexpedia.info/somnophilie/.

Verweis im Text

Klammern
(Sexpedia 2025)

Literaturverzeichnis

Sexpedia "Somnophilie," BachelorPrint, September 22, 2025, https://www.sexpedia.info/somnophilie/ (abgerufen Oktober 03, 2025).

Fußnoten

Kurzbeleg
Sexpedia, "Gekürzter Titel."

Literaturverzeichnis

Sexpedia: Somnophilie, in: BachelorPrint, 22.09.2025, [online] https://www.sexpedia.info/somnophilie/ (abgerufen 03.10.2025).

Fußnoten

Vollbeleg
Sexpedia: Somnophilie, in: BachelorPrint, 22.09.2025, [online] https://www.sexpedia.info/somnophilie/ (abgerufen 03.10.2025).
Direktes Zitat
Sexpedia, 2025.
Indirektes Zitat
Vgl. Sexpedia, 2025.

Literaturverzeichnis

Sexpedia (2025): Somnophilie, in: BachelorPrint, [online] https://www.sexpedia.info/somnophilie/ (abgerufen 03.10.2025).

Verweis im Text

Direktes Zitat
(Sexpedia, 2025)
Indirektes Zitat
(Sexpedia, 2025)
Im Text
Sexpedia (2025)

Literaturverzeichnis

Sexpedia. "Somnophilie." BachelorPrint, 22.09.2025, https://www.sexpedia.info/somnophilie/ (abgerufen 03.10.2025).

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(Sexpedia)
Im Text
Sexpedia

Literaturverzeichnis

Nummer. Sexpedia . Somnophilie [Internet]. BachelorPrint. 2025 [zitiert 03.10.2025]. Verfügbar unter: https://www.sexpedia.info/somnophilie/


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