Stealthing

24.10.2025 Allgemeine Begrifflichke... Lesedauer: 3min

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Stealthing bezeichnet das heimliche Entfernen oder Beschädigen eines Kondoms während des Geschlechtsverkehrs, ohne das Wissen und die Zustimmung des Partners. Obwohl der Sex zunächst einvernehmlich begonnen wurde, stellt Stealthing einen schweren Eingriff in die sexuelle Selbstbestimmung dar. Die Praxis ist rechtlich umstritten, wird jedoch zunehmend als sexueller Übergriff oder sogar als Vergewaltigung gewertet.

Definition: Stealthing

Stealthing bezeichnet das heimliche Entfernen oder Beschädigen eines Kondoms während des Geschlechtsverkehrs, ohne das Wissen und die Zustimmung des Partners. Obwohl der Sex zunächst einvernehmlich begonnen wurde, stellt Stealthing einen schweren Eingriff in die sexuelle Selbstbestimmung dar. Die Praxis ist rechtlich umstritten, wird jedoch zunehmend als sexueller Übergriff oder sogar als Vergewaltigung gewertet.

Erklärung der Einvernehmlichkeit

Das Stealthing stellt eine eindeutige Grenzüberschreitung der Einvernehmlichkeit dar. Der einvernehmliche Geschlechtsverkehr endet mit dem Entfernen oder Manipulieren des Kondoms, da die Zustimmung nur unter bestimmten Bedingungen erfolgt, etwa der Verwendung angemessener Verhütungsmittel.

Durch das Beschädigen oder Entfernen des Kondoms verändert sich die Grundlage der Zustimmung. Die Zustimmung bezieht sich auf den Geschlechtsakt mit einem Kondom. Das Stealthing sorgt für eine veränderte Bedingung, wobei keine Zustimmung mehr vorliegt.

Wichtige Aspekte:

  • Die Zustimmung zum Geschlechtsverkehr ist nicht pauschal, sondern kontextbezogen. Die Zustimmung basiert auf den ursprünglichen Bedingungen, die auch Verhütungsmaßnahmen miteinbeziehen.
  • Werden die Bedingungen ohne Absprache heimlich verändert, liegt keine Zustimmung mehr vor.
  • Ohne die Zustimmung handelt es sich nicht mehr um ein einvernehmliches Handeln und es liegt ein klarer Verstoß gegen die sexuelle Selbstbestimmung vor.

Kurz gesagt: Die Einvernehmlichkeit endet, sobald die Bedingungen der ursprünglichen Zustimmung verändert werden.

Rechtslage

Die rechtliche Situation ist in Deutschland wie auch international noch im Wandel, wird jedoch zunehmend als schwerwiegender Eingriff in die sexuelle Selbstbestimmung erkannt.

In Deutschland ist Stealthing nicht ausdrücklich im Strafgesetzbuch genannt, kann aber unter bestimmten Umständen bereits heute strafrechtlich verfolgt werden. Zentral ist dabei § 177 StGB, der sexuelle Übergriffe und Vergewaltigungen regelt.

Die Rechtsprechung geht davon aus, dass eine Zustimmung zum Geschlechtsverkehr nur unter bestimmten Bedingungen – zum Beispiel mit Kondom – erfolgt. Wird diese Bedingung heimlich verletzt, liegt keine gültige Einwilligung mehr vor.

In einem richtungsweisenden Urteil von 2018 hat das Landgericht Berlin Stealthing als sexuelle Nötigung (§ 177 StGB) eingestuft. Andere Fälle wurden sogar als Vergewaltigung gewertet, da ein „sexueller Übergriff gegen den erkennbaren Willen“ vorliegt.

Mögliche Straftatbestände:

  • Sexueller Übergriff (§ 177 Abs. 1 StGB)
  • Sexuelle Nötigung oder Vergewaltigung (§ 177 Abs. 6 StGB) – wenn Gewalt, Drohung oder Überraschungselemente vorliegen
  • Körperverletzung (§ 223 StGB) – z. B. bei gesundheitlichen Folgen wie sexuell übertragbaren Krankheiten
  • Versuchte gefährliche Körperverletzung, je nach Fall

Internationale Entwicklungen:

  • Kalifornien (USA): Stealthing ist ausdrücklich strafbar und wird als zivilrechtlicher sowie strafrechtlicher Verstoß verfolgt.
  • Schweiz: Wurde in Einzelfällen als Vergewaltigung gewertet.
  • Kanada, Großbritannien: Gerichte erkennen an, dass Zustimmung nur bei vollständiger Information gültig ist – Stealthing gilt daher ebenfalls als sexueller Übergriff.

Stealthing wird zunehmend rechtlich als nicht einvernehmlicher Geschlechtsverkehr gewertet. Je nach Situation kann es den Tatbestand der Vergewaltigung erfüllen, vor allem wenn deutlich wird, dass die Zustimmung an die Bedingung „mit Kondom“ geknüpft war. Die Tendenz in Rechtsprechung und Gesetzgebung geht klar dahin, Stealthing als strafbares Verhalten einzuordnen – mit möglichen Konsequenzen wie Freiheitsstrafe.


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Literaturverzeichnis

Sexpedia. (2025, Oktober 24). Stealthing. BachelorPrint. https://www.sexpedia.info/stealthing/ (abgerufen 24.10.2025)

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(Sexpedia , 2025)
Im Text
Sexpedia (2025)

Literaturverzeichnis

Sexpedia. 2025. "Stealthing." BachelorPrint, abgerufen Oktober 24, 2025. https://www.sexpedia.info/stealthing/.

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Klammern
(Sexpedia 2025)

Literaturverzeichnis

Sexpedia "Stealthing," BachelorPrint, Oktober 24, 2025, https://www.sexpedia.info/stealthing/ (abgerufen Oktober 24, 2025).

Fußnoten

Kurzbeleg
Sexpedia, "Gekürzter Titel."

Literaturverzeichnis

Sexpedia: Stealthing, in: BachelorPrint, 24.10.2025, [online] https://www.sexpedia.info/stealthing/ (abgerufen 24.10.2025).

Fußnoten

Vollbeleg
Sexpedia: Stealthing, in: BachelorPrint, 24.10.2025, [online] https://www.sexpedia.info/stealthing/ (abgerufen 24.10.2025).
Direktes Zitat
Sexpedia, 2025.
Indirektes Zitat
Vgl. Sexpedia, 2025.

Literaturverzeichnis

Sexpedia (2025): Stealthing, in: BachelorPrint, [online] https://www.sexpedia.info/stealthing/ (abgerufen 24.10.2025).

Verweis im Text

Direktes Zitat
(Sexpedia, 2025)
Indirektes Zitat
(Sexpedia, 2025)
Im Text
Sexpedia (2025)

Literaturverzeichnis

Sexpedia. "Stealthing." BachelorPrint, 24.10.2025, https://www.sexpedia.info/stealthing/ (abgerufen 24.10.2025).

Verweis im Text

Klammern
(Sexpedia)
Im Text
Sexpedia

Literaturverzeichnis

Nummer. Sexpedia . Stealthing [Internet]. BachelorPrint. 2025 [zitiert 24.10.2025]. Verfügbar unter: https://www.sexpedia.info/stealthing/


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