Abort

05.05.2025 Biologische Begrifflichkeiten Lesedauer: 4min

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Der Abort stellt ein wichtiges Thema innerhalb der gynäkologischen Versorgung dar und umfasst sowohl spontane als auch bewusst herbeigeführte Schwangerschaftsabbrüche. Aufgrund seiner vielschichtigen medizinischen, psychischen und gesellschaftlichen Bedeutung bedarf er einer sorgfältigen und differenzierten Betrachtung. Der Beitrag setzt sich damit auseinander.

Definition: Abort

Als Abort bezeichnet man den vorzeitigen Abbruch einer Schwangerschaft, bei dem der Embryo oder Fötus ein Gewicht von unter 500 Gramm hat und nicht lebensfähig ist. Man unterscheidet dabei zwischen dem spontanen Abort, also dem ungewollten, natürlichen Verlust der Schwangerschaft vor der 24. Schwangerschaftswoche, und dem induzierten Abort, bei dem die Schwangerschaft aus medizinischen oder persönlichen Gründen gezielt beendet wird. Der Abort ist von der Frühgeburt und der Totgeburt abzugrenzen.

Arten des Aborts

Ein Abort kann absichtlich oder unabsichtlich durch Vorgänge im Körper verursacht werden. Hier werden die verschiedenen Arten aufgelistet.

Unabsichtliche, natürliche Schwangerschaftsabbrüche

Spontaner Abort

Ein spontaner Abort bezeichnet den unwillkürlichen, natürlichen Abbruch einer Schwangerschaft vor der 24. Schwangerschaftswoche ohne äußere Einwirkung. Er tritt überwiegend im ersten Trimenon auf und wird häufig durch chromosomale Anomalien (häufig verursacht durch die Spermien des Vaters), hormonelle Ungleichgewichte oder strukturelle Besonderheiten der weiblichen Geschlechtsorgane verursacht.

Kompletter Abort

Von einem vollständigen Abort spricht man, wenn das gesamte Schwangerschaftsgewebe ohne medizinisches Eingreifen vollständig aus der Gebärmutter abgegangen ist. In der Regel kommt es anschließend zu einem spontanen Nachlassen der Blutung sowie zu einem Rückgang der typischen Schwangerschaftsanzeichen.

Inkompletter Abort

Beim inkompletten Abort verbleiben Reste von Schwangerschaftsgewebe in der Gebärmutter. Dies kann zu anhaltenden Blutungen, Schmerzen und Infektionen führen und macht häufig eine medikamentöse oder chirurgische Nachbehandlung erforderlich.

Verhaltener Abort (Missed Abortion)

Ein verhaltener Abort beschreibt den intrauterinen Tod des Embryos oder Fötus, bei dem keine spontane Ausstoßung des Schwangerschaftsgewebes erfolgt. Da äußere Anzeichen oft fehlen, wird die Diagnose meist im Rahmen einer Ultraschalluntersuchung gestellt. In der Regel ist eine medizinische Behandlung erforderlich, um Komplikationen zu vermeiden.

Absichtliche, induzierte Schwangerschaftsabbrüche

Beim induzierten Abort handelt es sich um einen absichtlich herbeigeführten Schwangerschaftsabbruch. Dies kann aus medizinischen Gründen (z. B. Gefährdung der Mutter oder schwere Fehlbildungen des Fötus) oder auf Wunsch der Schwangeren erfolgen. Die Durchführung unterliegt je nach Land spezifischen rechtlichen Regelungen.

Septischer Abort

Ein septischer Abort entsteht durch eine bakterielle Infektion im Zusammenhang mit einem Abort, insbesondere bei unsachgemäßen oder unsicheren Abbrüchen. Er stellt einen medizinischen Notfall dar, da er zu einer Sepsis führen kann und eine sofortige antibiotische sowie gegebenenfalls operative Therapie erfordert.

Mögliche Symptome von nicht-induzierten Aborten

Leichte Schmierblutungen während der Schwangerschaft sind relativ häufig, sollten jedoch immer aufmerksam beobachtet werden, da sie ein erstes Anzeichen für einen drohenden Abort sein können. Eine Fehlgeburt kann sich zunächst durch Schmier- oder geringe Blutverluste bemerkbar machen. Solange der Muttermund verschlossen ist und kindliche Herztöne nachgewiesen werden können, spricht man von einem drohenden Abort. Deutlichere Hinweise auf einen beginnenden, nicht mehr aufzuhaltenden Abort sind stärkere oder frühzeitig einsetzende Blutungen in Kombination mit krampfartigen Unterbauchschmerzen. Die Ausprägung der Beschwerden hängt dabei vom Stadium der Schwangerschaft ab.

Vorgang bei einem induzierten Abort

Ein induzierter Abort kann medikamentös oder chirurgisch durchgeführt werden. Die Wahl der Methode richtet sich nach dem Schwangerschaftsalter, dem Gesundheitszustand der Patientin sowie individuellen Präferenzen.

Medikamentöser Abort

Der medikamentöse Abort wird in der Regel bis zur 9. Schwangerschaftswoche durchgeführt. Dabei kommt zunächst der Wirkstoff Mifepriston zum Einsatz, der die Wirkung des Hormons Progesteron hemmt und so den Schwangerschaftsverlauf unterbricht. Etwa 24 bis 48 Stunden später wird Misoprostol verabreicht – ein Prostaglandin, das Kontraktionen der Gebärmutter auslöst und den Abgang des Schwangerschaftsgewebes fördert. In den meisten Fällen setzt der Abbruchprozess innerhalb weniger Stunden nach der zweiten Medikamentengabe ein.

Chirurgischer Abort

Der chirurgische Eingriff kommt meist ab der 9. bis zur etwa 14. Schwangerschaftswoche zum Einsatz oder wenn der medikamentöse Abort nicht erfolgreich war. Die häufigste Methode ist die Absaugung (Vakuumaspiration), bei der das Schwangerschaftsgewebe unter örtlicher Betäubung oder in Kurznarkose durch ein dünnes Röhrchen aus der Gebärmutter entfernt wird. Alternativ kann in späteren Stadien eine Curettage (Ausschabung) notwendig sein.

Beide Verfahren erfolgen unter ärztlicher Kontrolle und beinhalten in der Regel eine Nachuntersuchung, um den vollständigen Abbruch und das Wohlbefinden der Patientin sicherzustellen.

Warnsignale einer Fehlgeburt

Ein drohender Abort kann sich durch verschiedene klinische Anzeichen bemerkbar machen. Zu den häufigsten Warnsymptomen zählen:

  • Vaginale Blutungen: Leichte Schmierblutungen bis hin zu stärkeren Blutverlusten, teils mit Gewebeanteilen oder Blutkoageln, können auf einen beginnenden Abort hinweisen.
  • Unterbauchschmerzen: Ziehende, krampfartige oder wellenförmige Schmerzen im Unterbauch erinnern häufig an Menstruationsbeschwerden.
  • Rückenschmerzen: Persistierende oder zunehmende Schmerzen im unteren Rückenbereich treten häufig begleitend auf.
  • Rückgang von Schwangerschaftsanzeichen: Ein plötzliches Verschwinden typischer Symptome wie Übelkeit, Brustspannen oder Müdigkeit kann ein Hinweis auf einen verhaltenen Abort sein.
  • Flüssigkeitsabgang: Ein unerwarteter Verlust von Flüssigkeit kann auf eine vorzeitige Ruptur der Fruchtblase hindeuten.

Diese Symptome sind nicht zwangsläufig mit einer Fehlgeburt verbunden, sollten jedoch stets ernst genommen und medizinisch abgeklärt werden, um mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen.

Von

Shanyana Dressler

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Literaturverzeichnis

Dressler, S. (2025, Mai 05). Abort. BachelorPrint. https://www.sexpedia.info/abort/ (abgerufen 07.05.2025)

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Klammern
(Dressler , 2025)
Im Text
Dressler (2025)

Literaturverzeichnis

Dressler, Shanyana. 2025. "Abort." BachelorPrint, abgerufen Mai 07, 2025. https://www.sexpedia.info/abort/.

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Klammern
(Dressler 2025)

Literaturverzeichnis

Shanyana Dressler, "Abort," BachelorPrint, Mai 05, 2025, https://www.sexpedia.info/abort/ (abgerufen Mai 07, 2025).

Fußnoten

Kurzbeleg
Dressler, "Gekürzter Titel."

Literaturverzeichnis

Dressler, Shanyana: Abort, in: BachelorPrint, 05.05.2025, [online] https://www.sexpedia.info/abort/ (abgerufen 07.05.2025).

Fußnoten

Vollbeleg
Dressler, Shanyana: Abort, in: BachelorPrint, 05.05.2025, [online] https://www.sexpedia.info/abort/ (abgerufen 07.05.2025).
Direktes Zitat
Dressler, 2025.
Indirektes Zitat
Vgl. Dressler, 2025.

Literaturverzeichnis

Dressler, Shanyana (2025): Abort, in: BachelorPrint, [online] https://www.sexpedia.info/abort/ (abgerufen 07.05.2025).

Verweis im Text

Direktes Zitat
(Dressler, 2025)
Indirektes Zitat
(Dressler, 2025)
Im Text
Dressler (2025)

Literaturverzeichnis

Dressler, Shanyana. "Abort." BachelorPrint, 05.05.2025, https://www.sexpedia.info/abort/ (abgerufen 07.05.2025).

Verweis im Text

Klammern
(Dressler)
Im Text
Dressler

Literaturverzeichnis

Nummer. Dressler S. Abort [Internet]. BachelorPrint. 2025 [zitiert 07.05.2025]. Verfügbar unter: https://www.sexpedia.info/abort/


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