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Im Spannungsfeld zwischen Fantasie und Erotik existiert eine Nische, die sowohl fasziniert als auch polarisiert: die Vore, auch bekannt als Vorarephilie. Dieser Beitrag widmet sich der Erforschung eines Phänomens, das vor allem im Bereich erotischer Fantasien und Rollenspiele angesiedelt ist und möglicherweise durch die Furry Community bekannt wurde. Dabei werden die verschiedenen Arten dieser Sexualpräferenz beleuchtet.
Definition: Vore
Unter dem Begriff Vorarephilie (kurz: Vore) versteht man eine Paraphilie – also einem sexuellen Interesse an Objekten, Situationen oder Personen, die atypisch sind – bei der man sich vorstellt, von jemand anderem verschlungen zu werden, jemand anderen zu verschlingen oder einfach diesen Prozess zu beobachten. Der Begriff kommt von dem Lateinischen „vorare“ und bedeutet so viel wie „verschlingen“.
Diese Sexualpräferenz ist häufig auch mit anderen Paraphilien wie Makrophilie und Mikrophilie verbunden, die dieses Verschlingen einfacher machen. Bei diesem Fetisch wird der Verschlinger als Predator (Raubtier), der Verschlungene als Prey (Beute) und der Betrachter als Observer betrachtet. Dabei geht es größtenteils nicht um Schmerzen, sondern um eine besondere Nähe zum Partner oder zur Partnerin.
In Vore-Geschichten ist es häufig so, dass diese mit der Verdauung und dem Ausscheiden der Beute enden. Diese Form der Koprophilie – Lustgewinn durch menschlichen Kot bzw. dessen Ausscheidung – nennt man in der Vorarephilie „scat“ also „Kot“.
Arten von Vorarephilie
In der Vorarephilie gibt es einige Ausprägungen und Unterkategorien, die die Vielfalt der Fantasien innerhalb der Community widerspiegeln. Zwar existiert keine einheitliche Klassifikation, jedoch lassen sich einige gängige Unterscheidungen treffen. Hier haben wir zwischen Soft Vore, Hard Vore und weiteren spezifischen Arten unterschieden.
Soft Vore
Bei Soft Vore wird die Beute lebendig, als Ganzes und nicht unbedingt willig verschlungen. Dabei bleibt sie häufig unverletzt, bis sie den Magen erreicht und entweder verdaut, erstickt, transformiert oder festgehalten wird. Soft Vore ist also wortwörtlich eine softe Art der Vorarephilie, die oft als sensuell oder sexuell betrachtet wird, da keine Gewalt im Spiel ist. Manche Vorarephile mögen es auch Tiere, wie z. B. Schlangen dabei zuzusehen, wie sie andere Tiere als Ganzes verschlingen.
Hard Vore
Im Gegensatz dazu, ist Hard Vore brutal und meist blutig, denn dabei wird die Beute von dem Raubtier verletzt, zerfleischt und zerkaut. Obwohl diese Handlungen keinen inhärenten sexuellen Charakter besitzen, empfinden Vorarephile mit „Hard Vore“-Fetisch oft sexuelle Konnotation. Als Abgrenzung wird dieser spezielle Fetisch oft als „Gore“ bezeichnet. Nicht-sexuelles Hard Vore wird oft in Filmen wie „Der weiße Hai“-Reihe und „Deep Blue Sea“ dargestellt.
Andere Arten
Andere Vore-Arten und Begrifflichkeiten werden im Folgenden definiert.
Absorption
Absorption bezeichnet den Prozess des Verschlingens. Dies kann mithilfe von Tentakeln, Schweif oder im Falle eines Schleims, durch jeglichen Körperkontakt entstehen. Letztlich gelangt die Beute so im Magen des Raubtiers.
Anal Vore
Die Analvore-Variante bezeichnet des Verschlingens der Beute über den Anus oder die Kloake. Typischerweise gelangt die Beute durch den Verdauungstrakt in den Magen oder kann eine Zeit lang im Rektum des Raubtiers verbleiben, bis sie dann normal verdaut wird.
Bellybottom Vore
Bellybottom Vore, also Bauchnabel-Vore, bedeutet, dass die Aufnahme von Beuteltieren durch die Nabelhöhle des Raubtiers entsteht. Dies geschieht dadurch, dass die Beute fest gegen den Nabel des Raubtiers gedrückt werden, sodass dieser Nabel sich unrealistisch vergrößert, um die Beute zu umhüllen und in den Magen zu zwingen. Dort werden sie dann entweder verdaut oder eingesperrt.
Breast Vore
Beim Breast Vore, auf Deutsch also Brustvore, wird die Beute durch die Brustwarzen in die Brust des Raubtiers aufgenommen. Die Beute wird dann dort festgehalten und oft in Muttermilch umgewandelt.
Cock Vore
Cock Vore wird auch als „male genital vore“, also männliches Genitalvore bezeichnet. Dabei versteht man das Verschlingen durch den Penis. Die Beute gelangt durch die Harnrohröffnung an der Spitze des Penis durch die Harnröhre in den Hodensack des Raubtiers. Dort wird die Beute absorbiert, verdaut oder in Sperma umgewandelt (was manchmal auch als „Cum Vore“ bezeichnet wird) und ejakuliert. Andere Varianten beinhalten das Verweilen der Beute in der Prostata – in der diese dann in Sperma verwandelt wird – oder in der Harnblase zur Speicherung oder Verdauung.
Hair Vore
Haarvore ist eine eher seltene Art, bei der die Beute vom Haar des Raubtiers gefangen und verschlungen wird.
Macro Vore
Macro Vore oder bei Weibchen „giantess vore“ existiert recht häufig und beschreibt das Verschlingen durch ein großes oder riesiges Raubtier oder umgekehrt.
Micro Vore
Micro Vote ist eine Kombination aus Vorarephilie und Mikrophilie, bei der die Beute in ein kleineres Wesen meist durch Magie verwandelt wird.
Object Vore
Object Vore, also Objektvore, ist entweder die Beute oder das Raubtier ein unbelebtes Objekt.
Oral Vore
Bei Oral Vore wird die Beute über den Mund des Raubtiers verschluckt und dann in dessen Magen verdaut.
Pouch vore
Hierbei redet man von Beuteltieren wie Kängurus. Dabei wird die Beute in den Beutel gelockt oder gezwungen. Nach dem Eindringen wird die Beute vom Raubtier nach unten gedrückt oder durch kontrahierende Muskeln eingesaugt. Die Beute kann dann in den Magen gezwungen werden oder im Beutel verbleiben, je nach den Vorlieben des Raubtiers.
Soul Vore
Bei Seelenfresser wird der ätherische Geist der Person (Beute) herausgezogen und verzehrt, wodurch diese als willenlose Hülle oder Sklave/Sklavin zurückbleibt.
Tail Vore
Bei Tail Vore wird ein Schwanz oder Schweif benötigt, der eine Öffnung oder einen Magen hat. Dieser ermöglicht dem Raubtier seine Beute zu verschlingen oder einzusperren.
Tiny Vore
Tiny Vore stellt das Gegenstück zu Macro Vore da, denn dabei verzehrt ein winziges Raubtier eine Beute, die viel größer ist als sie selbst. Tiny Vore kann sich auch auf ein mittelgroßes oder sogar größeres Raubtier beziehen, das mehrere Beutetiere seiner Größe verzehrt hat. Das Beutetier kann dabei auch ein Objekt sein, solang es ist gleichgroß oder viel größer.
Unbirth
Bei der „unbirth“, also „Ungeburt“, wird die Beute in die Vagina des Raubtiers verschluckt und in der Gebärmutter des Raubtiers verdaut, quasi eine umgekehrte Geburt.
Wing Vore
Bei Wing Vore, also Flügelvore, wird die Beute von einem Raubtier mit oft häutigen Flügeln – wie eine Fledermaus, ein Drache oder ein Flugsaurier – umhüllt. Anschließend sondert das Raubtier Verdauungsflüssigkeiten aus Haut, Penis, Brustwarzen oder Nabel in den von den Flügeln umschlossenen Raum ab, wo die Beute dann verdaut und anschließend durch die Haut des Raubtiers aufgenommen wird. Manchmal bleiben Knochen, Kleidung oder andere Überreste der Beute zurück.