Vaginalorgasmus

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Wenn man von Orgasmusarten bei Frauen spricht, so denken die meisten zuallererst an den klitoralen Orgasmus. Ein Vaginalorgasmus ist für viele Frauen eine Seltenheit.  Dadurch zweifeln nicht nur Frauen an dessen Existenz, auch unter Ärzten gibt es die Annahme, dass ein vaginaler Orgasmus nicht möglich sei. Was der Begriff Vaginalorgasmus bedeutet, erfährst du hier.

Definition: Vaginalorgasmus

Der Vaginalorgasmus ist eine Art von weiblichem Orgasmus, der durch die Stimulation des inneren Bereichs der Vagina ausgelöst wird und zu einem vaginalen Höhepunkt führen kann. Er kann das Ergebnis einer Stimulation entlang der vorderen Vaginalwand sein. Dort befindet sich der sogenannte G-Punkt. Es gibt einige Studien, die belegen, dass Frauen seltener zu einem Orgasmus kommen als Männer. Bei Männern ist der Orgasmus eng mit der Ejakulation verbunden und oft weniger variabel in seiner Erscheinung. Frauen hingegen erleben eine größere Bandbreite an Orgasmusarten, die nicht immer mit einer äußeren Stimulation einhergehen.

Klitoraler vs. vaginaler Orgasmus

Im Gegensatz zum Vaginalorgasmus, entsteht der klitorale Orgasmus durch die direkte Stimulation der Klitoris. Demnach wird der klitorale Orgasmus also durch die Berührung des äußeren Geschlechtsorgans der Frau hervorgerufen und der Vaginalorgasmus involviert dagegen den inneren Bereich der Vagina. Sie unterscheiden sich jedoch nicht nur in physischen Aspekten, sondern auch in der Wahrnehmung der Frau: Während sich der klitorale Orgasmus mehr wie eine kurze Explosion anfühlt, hält der Vaginalorgamus länger an und fühlt sich für Frauen häufig umfassender an. Oftmals wird der Vaginalorgasmus von Frauen als ein tief wärmendes Gefühl, das sich durch den ganzen Körper ausbreitet, beschrieben. Für viele Frauen ist ein Vaginalorgasmus jedoch schwerer zu erreichen als ein klitoraler Orgasmus. Ein Grund dafür ist, dass die Vagina über weniger Nerven verfügt als die Klitoris und damit auch weniger reizempfindlich ist.

Meinungen von Sexualtherapeuten

Oftmals hört man von Sexualtherapeuten, dass es kein „richtiges“ oder „besseres“ Orgasmuserlebnis gibt. Die Erfahrungen sind individuell sehr unterschiedlich und können von vielen Faktoren, einschließlich psychologischer Aspekte und der Beziehungsdynamik, beeinflusst werden. Sexualtherapeuten weisen auch darauf hin, dass die Erwartung, einen bestimmten Typ von Orgasmus erreichen zu müssen, Druck erzeugen und das sexuelle Erlebnis beeinträchtigen kann. Stattdessen empfehlen sie, Offenheit für die Vielfalt sexueller Erfahrungen zu fördern und die Kommunikation zwischen Partnern zu stärken.

Mit ein bisschen Übung zum Vaginalorgasmus

Für Frauen, die den Wunsch haben, einen Vaginalorgasmus zu erleben, gibt es verschiedene Methoden, dies zu trainieren. Beckenbodentraining, zum Beispiel mithilfe von Kegelübungen praktiziert, kann helfen, die Muskeln zu stärken, die am Orgasmus beteiligt sind. Die Vagina reagiert auf Anspannung und Entspannung. So umfasst auch das Beckenbodentraining sowohl Spannungs- als auch Entspannungsübungen, die für einen gesunden und kräftigen Beckenboden sorgen und zu einem intensiveren Empfinden beim Sex führen.

Einige Zentimeter vom Eingang der Vagina entfernt, befindet sich die G-Zone. Um diese zu finden, kann man mit den Fingern entlang der Vorderseite der Vagina streichen und in Richtung Bauch drücken. So können Frauen auch mithilfe von Selbstbefriedigung, den eigenen Körper erkunden und das eigene Lustempfinden besser kennenlernen. Weiterhin ist es wichtig, ein entspanntes und vertrauensvolles Umfeld zu schaffen und sich Zeit zu nehmen. Sich unter Druck setzen, ist nicht wirklich förderlich für einen Orgasmus. Ganz im Gegenteil kann es auch beim Sex helfen, wenn durch langsame und gleichmäßige Bewegungen die G-Zone stimuliert wird, da ein vaginaler Höhepunkt so leichter hervorgerufen wird.

Gründe für keinen Vaginalorgasmus

Das Nichterreichen eines Vaginalorgasmus kann viele Ursachen haben, darunter hormonelle Faktoren, psychische Gesundheitsprobleme, Stress, mangelnde Kommunikation oder Vertrauen in der Beziehung sowie unzureichende sexuelle Stimulation. In einigen Fällen können auch physische Bedingungen wie eine verminderte Blutzirkulation im Beckenbereich eine Rolle spielen. Sexualtherapeuten empfehlen oft eine umfassende Herangehensweise, die sowohl physische als auch psychologische Aspekte betrachtet, um das sexuelle Wohlbefinden zu verbessern.

Der Vaginalorgasmus bleibt ein komplexes und oft missverstandenes Phänomen. Während manche Frauen regelmäßig Vaginalorgasmen erleben, finden andere ihren sexuellen Höhepunkt durch klitorale Stimulation oder eine Kombination verschiedener Praktiken. Wichtig dabei zu beachten ist, dass es nicht nur den einen Weg, sondern verschiedene gibt, auf denen Frauen Lust und Orgasmen erleben können.